Der neue Seat Tarraco 2.0 im wob-Autotest

Seat Tarraco 2.0 TSI 4Drive FR: Der neue Spitzenbenziner der Baureihe bringt es auf 245 PS. Foto Thomas G. Zügner

von wob-Testpilot Thomas G. Zügner (für mehr Autotests hier klicken)

Seat Tarraco 2.0: Neuer Spitzenbenziner bringt es auf stattliche 245 PS

Er ist das sportlichste Modell der größten SUV-Baureihe der spanischen Marke. Der neue Seat Tarraco 2.0 TSI 4Drive FR hat einen 245 PS starken 2,0-Liter-Turbobenziner unter der Haube.

Design: Äußerlich erkennbar ist die Ausstattungslinie FR an grau lackierten Außenspiegelgehäusen, grauen seitlichen Zierleisten und einem ebenfalls grauen Kühlergrillrahmen. Dazu kommt ein Heckspoiler, der beim Säubern der hinteren Scheibe das Erreichen der mittleren Bremsleuchte ziemlich erschwert. Nur schöner Schein sind die Auspuffblenden im Chromdesign in Form eines Doppelendrohrs.

Innenraum: Sportsitze vorn mit integrierter Kopfstütze (für den Fahrerplatz sogar mit Memory-Einstellung von Sitzposition und Außenspiegel) sowie Pedale in Aluminiumoptik gehören zum FR-Ausstattungsumfang. Gestochen scharf gezeichnet und teilweise individuell konfigurierbar sind die Instrumente. Etwas sehr klein ausgefallen sind die Zahlen für Gesamt- und Tripkilometerzähler. Lichteinstellungen, Lautstärkeregler und die Steuerung der Klimaautomatik erfolgen intuitiv über haptische Schalter und Tasten, was das Ablenkungspotential während der Fahrt deutlich minimiert. Das sollte künftig auch für die Beleuchtung der Armaturen gelten, die wie eine Reihe weniger wichtiger Positionen über den Berührungsbildschirm reguliert werden muss.

Üppiges Platzangebot im Innenraum

Üppig ist das Platzangebot im Innenraum ausgefallen. Besonders im Fond erwartet die Passagiere eine geradezu fürstliche Knie- und Beinfreiheit. Die geteilte Rücksitzbank ist um etwa 19 cm verschiebbar. Auf diese Weise variiert das Volumen des Kofferraums mit seiner etwas labbrigen Abdeckung zwischen alltagstauglichen 760 und stattlichen 1920 Litern.

Antrieb: Einen Mangel an Power, um das leer immerhin knapp 1,8 Tonnen schwere Dickschiff auf Touren zu bringen, hat der Top-Tarraco wahrlich nicht. Dabei erfolgt die Kraftentfaltung nicht explosiv und schlagartig, sondern recht gleichmäßig und dennoch druckvoll. Die Art und Weise lässt sich anhand der serienmäßigen Fahrprofileinstellungen noch verfeinern, die Einfluss nehmen auf Lenkunterstützung und Gasannahne.

Fahrbetrieb: Allerdings wollen die 245 munteren Pferdchen auch ordentlich gefüttert werden. An der „Tränke“ sind selbst bei zwar zügigem, aber nicht unbedingt scharfem „Galopp“ locker um die zehn Liter Super auf 100 km einzuplanen. Das führt zu häufigem Aufsuchen einer Zapfsäule, weil der 60-Liter-Tank für den Durst des direkt einspritzenden Triebwerks etwas unterdimensioniert erscheint. Verbrauchswerte mit einer niedrigen neun vor dem Komma gelingen eigentlich nur bei extrem zurückhaltendem Umgang mit dem Gaspedal, worunter aber der Fahrspaß leidet. Da ist der mit 200 PS zwar leistungsschwächere, aber mit 400 Nm sogar zugkräftigere Spitzendiesel im Tarraco eine durchaus ernst zu nehmende Alternative. Im Fahrbetrieb merkt man dem Flaggschiff der Marke sein Gewicht kaum an. Mit präziser Lenkung, einem Fahrwerk, das schlechte Straßenbeläge erstaunlich wirksam von den Insassen fernhält und dem permanenten Allradantrieb liegt der Tarraco auch in dynamisch umrundeten Kurven sicher und komfortabel auf der Piste. Thomas G. Zügner

Seat Tarraco 2.0 TSI 4Drive FR: Der neue Spitzenbenziner der Baureihe bringt es auf 245 PS. Foto Thomas G. Zügner

Technikcheck Seat Tarraco 2.0 TSI 4Drive FR

Motor: 4-Zylinder-Turbobenziner, 1984 ccm, 245 PS

Antrieb: Permanenter Allrad

Länge/Breite/Höhe: 4735/1839/1665 mm

Gewichte: leer 1769 kg; gesamt 2360 kg

Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 6,2 sec.; Vmax: 228 km/h

Verbrauch: WLTP-Norm 8,7 l; wob-Test 9,81 l Liter Super/100 km (Tank 60 l)

Preis: 47.290 Euro      tgz

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