Kulturschaffende und Solo-Selbständige demonstrieren auf der Treppe am Alten Hafen
Würzburg . Keine Auftritte, keine Aufträge – und das seit inzwischen vier Monaten! Viele Kulturschaffende und zahlreiche Solo-Selbständige sowie unzählige Theater, Clubs und Kinos stecken tief in der Corona-Krise und sind oftmals in ihrer Existenz bedroht. In der vergangenen Woche nun machte die in Dresden gestartete Aktion „Stumme Künstler“ in Würzburg Station. Rund 70 Künstlerinnen und Künstler wiesen bei einer Demo auf der Hafentreppe hinter dem Würzburger Kulturspeicher auf die prekäre Situation der Kulturbranche hin. Zusammen mit anderen Künstlern gaben Antje Molz vom Dachverband „Freier Würzburger Kulturträger“ und Kilian Forster von der Dresdner Initiative „Stumme Künstler“ ihre Stimme und formulierten ihre Forderungen. Die Soforthilfen gingen an vielen an der Branche vorbei. So seien jetzt Überbrückungshilfen, Anerkennung der Lebenshaltungskosten und der Grundeinkommenssicherung oder Finanzhilfen bei Einnahmeausfällen wichtig. „Solidarität für die Kunstbranche ist in der Bevölkerung gegeben, jetzt brauchen wir diese aber auch noch von der Politik“, so die Kulturschaffenden. Zwischen den Redebeiträgen setzten die Künstlerinnen und Künstler musikalische Akzente und so erklang passend zum aktuellen Beethoven-Jahr die „Ode an die Freude“. Allerdings in der Corona-Fassung, in der nur jeder vierte Ton gespielt wurde, um so auf die derzeit notwendigen Abstandsregeln hinzuweisen. Text und Fotos: Rudi Merkl