BUND Naturschutz: Erfolgreiches Jahr in Würzburg

Das Ökohaus Würzburg. Foto Dr. Martina Alsheimer

Kreisgruppe Würzburg: Wachsendes Interesse an grünen Themen und Naturschutz

Die Kreisgruppe Würzburg des BUND Naturschutz in Bayern zieht eine positive Jahresbilanz für 2021. „Nicht zuletzt durch die schlimmen Flutkatastrophen in ganz Deutschland und die regionalen Auseinandersetzungen um Flächenverbrauch und Straßenbauprojekte ist der Umwelt- und Klimaschutz noch einmal besonders in das Bewusstsein der Menschen gelangt“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe.

Das wachsende Interesse an grünen Themen belege auch das bayernweite Mitgliederwachstum im BN um 9.000 Personen auf den Höchststand von 261.000 Mitgliedern. Auch die Kreisgruppe Würzburg wuchs im Jahr 2021 um rund 250 Mitglieder auf 6.920 an. „Wir sehen dies als enormen Rückenwind und werden im Jahr 2022 verstärkt Druck machen, damit die Versprechen der bayerischen Staatsregierung und der neuen Ampelkoalition in Berlin zu konsequenterem Klima-, Wald-, und Flächenschutz auch bei uns in der Regionzur Umsetzung kommen!“

Sicherung der Trinkwasserversorgung

Gerade auf Kreis- und Ortsebene gebe es viele Stellschrauben und Möglichkeiten für einen konsequenten Umwelt- und Klimaschutz, unterstreicht Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe. „Erst die Summe all dieser Umweltschutzmaßnahmen führt zu einer echten Veränderung zum Wohle von Mensch und Natur. Deshalb ist es gerade auch auf regionaler Ebene so wichtig, immer wieder als ‚grünes Gewissen‘ Natureingriffe anzuprangern und gleichzeitig Alternativen aufzuzeigen“, so Armin Amrehn.

In diesem Zusammenhang macht Steffen Jodl aufmerksam auf die dringende Notwendigkeit des Grundwasserschutzes. Sinkende Grundwasserstände machen laut Jodl ein Umdenken auch in der Landwirtschaft nötig. Ein Ausweichen auf Mainwasser könne aber nicht die Lösung sein. Auch die Ausweisung des Wasserschutzgebietes „Zeller Quellen“ müsse laut BN nun zügig umgesetzt werden, zur Sicherung der Trinkwasserversorgung Würzburgs.

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Der neue Schmetterlingsgarten beim Ökohaus des BN. Foto Dr. Martina Alsheimer

Alte Wälder und Würzburg als Schwammstadt

Froh ist der BN über die Ausweisung des rund 517 Hektar großen Naturwaldes im Irtenberger Forst. Weitere Schritte hin zu älteren Wäldern wünscht sich der BN aber auch im Guttenberger Forst und im Gramschatzer Wald.

Für die Stadt Würzburg erhofft sich der BN eine Entwicklung zur Schwammstadt, die wertvolle Niederschläge nicht ausleitet, sondern Grünstrukturen zuführt. Mehr Grün in der Stadt schaffe ein besseres Stadtklima und erhöhe die Aufenthaltsqualität. Die Gestaltung des Kardinal-Faulhaber-Platzes müsse nun dringend angegangen werden. Zudem müsse die Verkehrsberuhigung insbesondere innerhalb des Bischofshutes vorangetrieben werden.

Naturschutz in Würzburg: Kritik an Baugebieten bei Lengfeld

Negativ sieht der BN den anhaltenden Flächenverbrauch, der auch durch die Ausweisung weiterer Baugebiete bei Lengfeld – auf besten landwirtschaftlichen Böden und im Lebensraum des Feldhamsters – verstärkt wird.

Die BN-Aktiven haben auch 2021 alleine für den Schutz von Arten und wertvoller Natur in Stadt und Landkreis Würzburg wieder Tausende Stunden ehrenamtlich aufgebracht, vom Schutz für Erdkröte und Co bei den frühjährlichen Amphibienwanderungen bis zur Biotoppflege im Herbst.

Besonders stolz ist die Kreisgruppe auf die staatliche Anerkennung als Umweltstation. „Dies bringt unsere Umweltbildung noch weiter voran“, freut sich Dr. Martina Alsheimer, Leiterin der Umweltstation und Nachfolgerin des langjährigen Bildungsreferenten Klaus Isberner, der im September in den Ruhestand ging. Trotz coronabedingter Ausfälle und Beschränkungen erreichten sie über 1.500 Teilnehmer bei ca. 130 Veranstaltungen. Darunter etwa 50 Naturaktionen mit Schulklassen und Kindergärten. Daneben gab es mit einer attraktiven Wildkatzen-Ausstellung einen gut besuchten Auftritt bei der Mainfrankenmesse. Für das laufende Jahr will die BN-Umweltstation ihr Programm weiter ausbauen. Auch der neue Schmetterlingsgarten beim Ökohaus soll 2022 weiter vorangebracht werden.

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