Fröschli auf Freiersfüßen: Amphibienwanderung beginnt

Erdkröten auf Hochzeitsreise. Foto U. Meßlinger

Amphibienwanderung im Raum Würzburg beginnt: BN hilft Fröschen und Kröten über die Straße

Zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind in den kommenden Tagen wieder aktiv und retten Amphibien vor dem Tod auf der Straße. Zum Teil hat die Amphibienwanderung im Raum Würzburg bereits jetzt eingesetzt. Bayernweit rettet die Aktion jährlich rund 500.000 bis 700.000 Amphibien das Leben.

Die bereits sehr milden Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Darum wurden von den Ortsgruppen des BN  Würzburg mit Unterstützung der Straßenbaubehörden an vielen Stellen im Landkreis und der Stadt Würzburg Amphibienschutzzäune aufgebaut.

„Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft. Deshalb sind in den kommenden Wochen wieder zahlreiche ehrenamtlich Aktive des BUND Naturschutz an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren morgens und auch am Abend die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg.

Amphibienwanderung im Landkreis Würzburg: Vor allem folgende Straßenabschnitte sind betroffen

  • Remlingen – Birkenfeld
  • Randersacker – Lindelbach
  • Randersacker – Gerbrunn
  • Rimpar – Güntersleben – Gramschatz
  • Kist – Reichenberg und Kist – Gerchsheim
  • Greußenheim – Hettstadt, Uettingen und Oberleinach
  • Leinach – Zellingen
  • Erlach – Kaltensondheim
  • Limbachshof – Kist
  • Margetshöchheim – Erlabrunn
  • Ochsenfurt – Markbreit

Etwa 100 ehrenamtliche Helfer betreuen über acht bis zehn Wochen lang die Übergänge. Im letzten Jahr konnten auf diese Weise rund 5.000 Erdkröten, Frösche und Molche vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden.

Trockene Sommer: Fröschli werden immer weniger

Traurigerweise stellen die Helfer in den letzten Jahren aber auch fest, dass an vielen Übergängen die Anzahl der Tiere in den Fangeimern sinkt. Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN warnt: „Wenn wir nicht entschiedener gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, zur Regel. Selbst Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden.“

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Ehrenamtliche Helfer am Krötenzaun. Foto Paul Riederer

Für den Schutz der Amphibien, die aufgrund ihrer schnell austrocknenden Haut auf Feuchtigkeit angewiesen sind, müssen die Gewässer im Landkreis geschützt oder renaturiert und feuchte Wiesen und Weiden erhalten werden, erinnert Steffen Jodl: „Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber das hilft langfristig nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden.“

Autofahrer: Bitte aufpassen!

Der BN bittet alle Autofahrer, in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme:

  • Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen.
  • Achten Sie an den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln.
  • Reduzieren Sie Ihr Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.

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