Wie tickt Unterfranken? Die Ergebnisse des Zensus 2022 sind da: Diese Regionen sind besonders jung und dynamisch
Bayerns Innenstaatssekretär Sandro Kirchner hat in Würzburg die zentralen Ergebnisse des Zensus 2022 für Unterfranken vorgestellt: „Die Bevölkerung in Unterfranken wächst leicht auf rund 1,3 Millionen Menschen.“ Das sei besonders erfreulich, weil frühere Prognosen noch von einer sinkenden Bevölkerungszahl ausgingen.
Dabei gibt es Unterschiede zwischen dem Wachstum der einzelnen Landkreise: Aschaffenburg ist etwa um mehr als sechs Prozent angewachsen, im Kreis Rhön-Grabfeld leben rund zwei Prozent weniger Menschen als noch 2011. Generell soll der ländliche Raum gestärkt werden. Kirchner: „Erst letzte Woche hat das Kabinett im Rahmen der Technologie-Offensive die Einrichtung eines neuen Technologietransferzentrums in Ochsenfurt beschlossen, das als Innovationstreiber in der Region für die Region wirken soll.“
Das Durchschnittsalter in Unterfranken liegt dem Zensus zufolge bei 44,7 Jahren und damit etwas über dem bayerischen Durchschnitt von 43,7 Jahren. Der Regierungsbezirk entwickelt sich demografisch jedoch sehr gemischt und mit lokalen Unterschieden: „Während die Menschen in Bad Kissingen durchschnittlich 48,9 Jahre alt sind, sind die Geiselwinder mit 42 Jahren vergleichsweise jung“, so Kirchner. In der Universitätsstadt Würzburg ist – wenig überraschend – besonders die Gruppe der 20- bis 30-Jährigen stark vertreten.
Fast jeder Vierte ist älter als 65 Jahre
Daneben gibt es mit rund 23 Prozent der Bevölkerung auch eine große Anzahl an Menschen über 65 Jahre. Rund 24,2 Prozent aller Haushalte in Unterfranken bestehen aus Senioren. „Besonders auch bei der Nahversorgung und medizinischen Hilfe müssen wir die Lebenssituation dieser Bevölkerungsgruppe zukünftig noch stärker in den Blick nehmen“, so Kirchner.
Automaten-Supermärkte rund um die Uhr offen
Ein Ansatzpunkt sind so genannte „digitale Kleinstsupermärkte“, sprich Automatenkioske: Nach dem jüngsten Beschluss der Staatsregierung können künftig kleine Supermärkte ohne Personal durchgehende Einkaufsmöglichkeiten rund um die Uhr anbieten und so die Versorgung im ländlichen Raum verbessern.
Laut Zensus 2022 arbeiten in Unterfranken insgesamt 62 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren: 61,8 Prozent der deutschen Bevölkerung und 64,3 Prozent der ausländischen Staatsangehörigen. Seit 2011 hat sich die Zahl ausländischer Staatsangehöriger in Unterfranken beinahe verdoppelt und liegt nun bei 9,9 Prozent, wobei viele davon unter 50 Jahre alt sind.