Platzsperre für die Kickers: Heimspiele ohne Zuschauer

Verband spricht Platzsperre aus: Das ist bis auf weiteres die Heimspiel-Atmosphäre bei den Würzburger Kickers. Foto Rainer Heitzenröther

Nach Pyrotechnik-Randale in Schweinfurt: Fußball-Verband verhängt Platzsperre für Heimspiele der Würzburger Kickers

Fan-Randale wird mit Platzsperre bestraft: Der FC Würzburger Kickers muss als Konsequenz aus den erschreckenden Vorfällen rund um das Spiel beim 1. FC Schweinfurt 05 seine Heimspiele in der Regionalliga Bayern bis auf Weiteres unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Dies hat der Verbandsanwalt des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) im Wege der einstweiligen Verfügung vor dem Sportgericht Bayern erwirkt. Gegen die Entscheidung sind Rechtsmittel möglich, eine aufschiebende Wirkung haben diese jedoch nicht.

Beim Gastspiel am 2. Mai im Schweinfurter Sachs-Stadion kam es im Kickers-Fanblock wiederholt zu massivem Einsatz von Pyrotechnik, der für mehrere Spielunterbrechungen gesorgt und die Gesundheit der Zuschauer gefährdet hatte. Die verhängte Platzsperre besitzt bis zur Beendigung des Hauptsacheverfahrens Gültigkeit. Der Vorsitzende des zuständigen Sportgerichts hat die einstweilige Verfügung erlassen, weil dies „zur Aufrechterhaltung von Ordnung, Recht und Fairness im Fußballsport“ notwendig ist.

Punktabzug und Platzsperre

Der Verbandsanwalt stellt mit Blick auf das Hauptsacheverfahren, in dem die Beteiligten umgehend zu Stellungnahmen aufgefordert worden sind, fest, dass „es sich um massive Verfehlungen der Gäste-Fans und damit einhergehend um einen erheblichen Verstoß gegen die Platzdisziplin handelt. Schon aufgrund der erheblichen Spielunterbrechungen, die durch die Ausschreitungen verursacht wurden, wird im Hauptsacheverfahren ein Punktabzug zu verhängen und – auch aufgrund der Gesamtsituation – eine Platzsperre durch Ausschluss der Öffentlichkeit in Betracht zu ziehen sein“.

Dem Bayerischen Fußball-Verband ist bewusst, dass er mit der jetzt getroffenen Entscheidung auch die überragende Mehrheit der friedlichen Zuschauerinnen und Zuschauer – insbesondere Familien mit Kindern – von Heimspielen der Würzburger Kickers ausschließt, sieht aufgrund der massiven Vorfälle aber keine andere Möglichkeit, um ein deutliches Signal zu setzen, und will mit der Maßnahme genau diesen Personenkreis schützen.

Der BFV hat bei seinem Vorgehen ausdrücklich berücksichtigt, dass sich die Verantwortlichen des FC Würzburger Kickers deutlich von den Vorkommnissen distanziert haben. Ob und welche Konsequenzen der Verein zieht, ist Gegenstand des laufenden Hauptsacheverfahrens.

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