„Wir brauchen mehr Pflegekräfte“: Gerlach wirbt für Pflegeberuf

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Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach macht „Praktikum“ im Seniorenstift: „Wir brauchen dringend mehr Pflegekräfte in Deutschland“

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach wirbt verstärkt für den Pflegeberuf. Gerlach betonte bei einem Pflege-Praktikum im Julius-Echter-Seniorenstift im unterfränkischen Hafenlohr: „Wir brauchen dringend mehr Pflegekräfte in Deutschland. Deshalb ist es wichtig, flächendeckend attraktive Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Dazu zählt unter anderem ein verlässlicher Dienstplan.“

Die Ministerin fügte hinzu: „Wir finanzieren daher aktuell das Modellprojekt ‚Springerkonzepte in der Langzeitpflege‘ mit bis zu 7,5 Millionen Euro. Springerkonzepte sind ein wichtiger Baustein für verlässliche Arbeitszeiten. Damit können sie auch die Gesundheit und die Zufriedenheit des Pflegepersonals steigern.“

Welche Ideen und Wünsche die Pflegekräfte haben

Ziel des „Praktikums“ der Ministerin: im Gespräch mit den Pflegekräften zu erfahren, welche Ideen und Wünsche sie haben. Zugleich wollte Gerlach vertiefte Einblicke in aktuelle Arbeitsabläufe bekommen. Dabei ging es unter anderem um die Assistenz bei der Dokumentation und um die pflegefachliche Vorbereitung zum Mittagessen.

Die Menschen, die in der Langzeitpflege oder in der Eingliederungshilfe arbeiten, sollen in Zukunft besser unterstützt werden, gut mit psychischen Belastungen umzugehen. Dafür investiert der Freistaat in den Jahren 2023 und 2024 rund 17,8 Millionen Euro.

Überbordende Bürokratie muss eingedämmt werden

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 „Das Praktikum hat mich auch darin bestärkt, dass die überbordende Bürokratie in der Pflege eingedämmt werden muss, um auf diese Weise Erleichterungen für die Beschäftigten im Arbeitsalltag zu schaffen“, so Gerlach. „Die Pflegekräfte wollen sich um die Menschen kümmern – und nicht die meiste Zeit am Schreibtisch verbringen.“

So habe man bereits 2020 das Landesamt für Pflege beauftragt, das Ziel einer schlanken Pflegedokumentation fachlich zu begleiten. „Es macht zum Beispiel keinen Sinn, bei Dingen, die ohnehin feststehen, jedes Mal ein Häkchen zu setzen und dieses auch noch nachkontrollieren zu müssen.“ Um eine Dokumentation effektiv und effizient gestalten zu können, soll die Digitalisierung im Pflegebereich vorangetrieben werden.

Gerlach betonte: „Bayern unternimmt große Anstrengungen, um dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzutreten. So haben wir zum Beispiel im September 2022 eine groß angelegte Imagekampagne unter dem Motto ‚NEUE PFLEGE. Eine Ausbildung. Mehr Möglichkeiten.‘ für die generalistische Ausbildung gestartet. Wir wollen mit der Kampagne zeigen, wie herausfordernd, aber auch abwechslungsreich und interessant der Pflegeberuf ist. Ein Praktikum kann die erste Annäherung an dieses Berufsfeld sein, das so viel mit sich bringt – fachliche Herausforderungen, aber vor allem auch Menschlichkeit.“

Mehr zum Thema: Das Würzburger Aktionsbündnis „Dienst-Tag für Menschen“ startet eine Kampagne für bessere Rahmenbedingungen in Pflege, Behindertenhilfe und Gesundheitswesen.

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