wob-Autotest: Der neue Suzuki S-Cross 1.5 Dualjet Hybrid Allgrip Comfort+ mit Vollhybrid-Technik
Der neue Suzuki S-Cross 1.5 Dualjet Hybrid Allgrip Comfort+ ist der erste Vollhybrid der Baureihe. Er verfügt sogar über Allradantrieb.
von wob-Testpilot Thomas G. Zügner
Design
Eine gelungene Mischung aus Eleganz und Robustheit stellt der optische Auftritt des Japaners dar. Der bullige Kühlergrill trägt eine dicke Chromspange, die sich zwischen den schmalen Scheinwerfern entlang zieht, sowie ein großes und dominantes S-Logo. Eckige Radhäuser mit fetten schwarzen Umrandungen verstärken den rustikalen Eindruck. Filigrane Elemente stellen silberfarbene Applikationen dar an den unteren Bereichen von Front- und Heckstoßfänger sowie eine Zierleiste in Chrom-Optik unterhalb der Seitenfenster.
Innenraum
Ein paar silberfarbene Elemente und Umrandungen hübschen das Interieur auf, das ansonsten überwiegend von harten Kunststoffen geprägt wird. Angenehm fein fühlt sich das Lederlenkrad an. Das gilt auch für den Stoffbezug auf den Sitzflächen und Lehnen. Serienmäßig werden die vorderen Stühle in zwei Stufen beheizt. Die Instrumente sind gut ablesbar, der Informationsgehalt vielfältig. Allerdings erfolgt die Darstellung etwas dürftig, so dass immer wieder in den versteckten Anzeigeprogrammen gesucht werden muss. Ärgerlich: Wer auch tagsüber mit normalem Fahrlicht unterwegs sein will, muss den Lichtschalter beim Start in Dauerstellung bringen und nach Abschalten der Zündung wieder zurückdrehen.
Für das Kompakt-Segment bietet der S-Cross erstaunlich viel Knie- und Beinfreiheit auf den Rücksitzen. Allerdings können durch den nach hinten leicht schrägen Linienverlauf größere Personen schon mal mit den Haarspitzen Kontakt zum Dachhimmel bekommen. Die Kopffreiheit schränkt auch das große elektrische Panorama-Glasschiebedach ein wenig ein, das sich über beide Sitzreihen erstreckt. Nicht übermäßig üppig, aber für eine Ferienfahrt mit zwei Personen ausreichend, ist der zwischen 293 und 665 Liter fassende Kofferraum. Wird die im Verhältnis 60:40 geteilte Rücksitzlehne umgeklappt, entsteht eine leicht ansteigende Ladefläche. Wegen der Hochvolt-Batterie muss der Vollhybrid aber auf einen doppelten Laderaumboden verzichten. Praktisch sind zwei tiefe Seitenfächer sowie Taschenhaken und Zubehörsteckdose.
Antrieb
Mit nur 102 PS ist der Benziner mit Saugrohr-Einspritzung alles andere als ein sportlich-dynamischer Typ. Zu seinen wenig berauschenden 138 Nm Drehmoment steuert der 33 PS/24,6 kW starke Elektromotor weitere 60 Nm bei. Mit der Systemleistung von 115 PS/85 kW fallen die Fahrleistungen insgesamt eher behäbig aus.
Fahrbetrieb
Den Wechsel in den Sport-Modus quittiert das Aggregat zwar mit einem Hauch von Dynamik, der aber verbunden ist mit einer lautstarken Geräuschkulisse des ohnehin nicht gerade dezent klingenden Motors und einem hektisch agierenden automatisierten Sechsgang-Schaltgetriebe.
Angesichts des bescheidenen Temperaments genehmigt sich der Vierzylinder mit einem wob-Testverbrauch von 6,30 Litern Super auf 100 km einen etwas zu großen Schluck aus der Pulle. Noch größeren Durst unterbindet die Möglichkeit, dass der Vollhybrid unter guten Bedingungen bis 80 km/h für etwa einen Kilometer auch rein elektrisch fahren und beim Ausrollen in einen sogenannten Segelbetrieb wechseln kann.
Reichlich straff ausgelegt haben die Ingenieure das Fahrwerk des S-Cross. Besonders über Querfugen und auf Holperpisten mangelt es dem Japaner an Komfort.
Technikcheck: Suzuki S-Cross 1.5 Dualjet Hybrid Allgrip Comfort+
- Motor: 4-Zylinder-Benziner, 1462 ccm, 102 PS
- Elektromotor: 33 PS/24,6 kW
- Systemleistung: 115 PS/85 kW
- Antrieb: Permanenter Allrad
- Länge/Breite/Höhe: 4300/1785/1580 mm
- Gewichte: leer 1435 kg; gesamt 1810 kg
- Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 13,5 sec.; Vmax: 175 km/h
- Verbrauch: WLTP-Norm 5,8 l; wob-Test 6,30 l Liter Super/100 km (Tank 47 l)
- Preis: 39.040 Euro