Die Rückkehr der Vorratskammer

Söbbing: „Blackout in Würzburg nicht wahrscheinlicher als vor der Krise“ – trotzdem sollten Sie vorsorgen

Kein Gasnotstand in Würzburg: Aktuell sind laut Jürgen Söbbing, Geschäftsführer der Mainfranken Netze Gmbh, entgegen düsterer Prognosen von Anfang des Jahres keine Engpässe in der Gasversorgung zu erwarten. Das ist zum einem der bis vor kurzem sehr milden Witterung geschuldet, aber auch durch Verbrauchseinsparungen bei industriellen Betrieben erreicht worden.

Deutschlandweit verbrauchen etwa 250 Industriekunden circa 30 Prozent des Gases. Die Würzburger Industrie ist aktiv in die Einsparungsmaßnahmen eingebunden. Alleine das Heizkraftwerk sorgt aktuell für 10 Prozent weniger Verbrauch.

Privathaushalte sollen mehr sparen

Bei privaten Haushalten ist auch ein gesenkter Verbrauch zu bemerken. Allerdings sei dieser der milden Witterung der letzten Wochen geschuldet. Söbbing sieht hier noch deutlich mehr Einsparpotential und betont, dass dies nicht nur dem Vermeiden eines künftigen Engpasses diene, sondern aufgrund der Preiserhöhungen auch den Geldbeutel jedes Einzelnen deutlich schonen würde.

Eigeninitiative der Bürger gefragt

Kommunalreferent Wolfgang Kleiner betont, dass auch bei einem Stromausfall sowohl die Trink- als auch Abwasserversorgung durch Notstromaggregate sichergestellt sei. Er appelliert dennoch an die Bürger, private Vorsorge zu treffen. Er macht diesen Appell allerdings nicht an der aktuellen Lage in Europa fest, sondern betont, dass jederzeit Notsituationen im Großen und im Kleinen eintreten können. Diese reichen von Naturkatastrophen, wie beispielsweise im Ahrtahl oder auch Wasserrohrbrüchen in Privathaushalten oder technisch bedingten lokalen Stromausfällen.

Kleiner rät deshalb dazu, sich sukzessive einen ausreichenden Vorrat an Trinkwasser, lange haltbaren und auch ohne Strom zubereitbaren Lebensmitteln und notwendigen Medikamenten anzulegen und immer aktuell zu halten. Darüber hinaus ist laut Kleiner auch die Anschaffung eines batteriebetriebenen Radios sinnvoll.

Stromausfall: Anlaufstellen in Krisensituationen

Der Leiter für Zivil- und Brandschutz Harald Rehmann betont, dass die eigene Vorsorge der Bürger eine wichtige Rolle spiele, damit öffentliche Stellen wie die Berufsfeuerwehr in Krisensituationen entlastet würden und sich auf wirklich Hilfsbedürftige konzentrieren könne. Parallel dazu laufen bereits die Planungen in Würzburg ein flächendeckendes Netz von Anlaufstellen einzurichten, die Anwohner in einer Krisensituation unterstützen und mit Notstromaggregaten ausgestattet sind. Mitte Dezember sollen dazu detaillierte Informationen bekannt gegeben werden.

  • Tipps zum Energiesparen mit Kindern gibt es hier.

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