wob-Fahrbericht: Der Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in Hybrid hat neben einem Verbrenner gleich zwei Elektromotoren
Es ist verlockend, die vom Staat und den Automobilherstellern ausgelobten stattlichen Elektroprämien abzugreifen. Beim neuen Kandidaten für unseren Fahrbericht, dem Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in Hybrid, der je nach Ausstattungslinie zwischen 39.890 und 47.590 Euro kostet, beläuft sich der Bonus auf 9.000 Euro. Dem „Wunsch der Kunden“, so Produktmanagementleiter Manuel Arnhold, entsprach Mitsubishi, die Familie des Eclipse Cross mit einem Plug-in Hybrid zu erweitern.
von wob-Testpilot Thomas G. Zügner
Im Gegensatz den den Versionen mit Benzinmotor (163 PS) und Dieselaggregat (148 PS), die zunächst auch weiterhin in der bisherigen Form im Angebot bleiben und später dann aus dem Programm genommen werden, handelt es sich beim Teilzeitstromer um eine neue Generation, deren Konstruktion und Konzept komplett überarbeitet wurde.
Der Eclipse Cross Plug-in Hybrid ist um 14 Zentimeter länger, erhielt eine veränderte Frontpartie mit neuer Motorhaube, einem Kühlergrill in Wabenoptik, anderen Lufteinlässen sowie überarbeiteten Lichtern. Am Heck ist ein neuer Unterfahrschutz erkennbar. Weggefallen ist die geteilte Heckscheibe, was den Blick nach hinten verbessert, aber durch das Fehlen der sich über die ganze Fahrzeugbreite ziehenden Lichtleiste etwas pfiffigen Pep einbüßte. Auf der Rücksitzbank finden die Mitfahrer reichlich Knie- und Beinfreiheit vor. Der zwischen 395 und 1108 Liter fassende Kofferraum hat nach Umlegen der Rücksitzlehne einen leicht ansteigenden Ladeboden.
Extra-Elektroantrieb für die Hinterräder
Gleich drei Motoren arbeiten im neuen Eclipse Cross Plug-in Hybrid zusammen und erbringen eine Systemleistung von 188 PS. Als Verbrenner dient ein 2360 ccm großer Vierzylinder-Benziner, der verhältnismäßig bescheidene 98 PS mobilisiert. Je nach Fahrprofil treibt er in Abwechslung mit einem 82 PS/60 kW starken Elektromotor die Vorderachse an. Ein weiterer Stromer, der es auf 95 PS/70 kW bringt, wirkt auf die Hinterräder, so dass das SUV mit der coupéartigen Linienführung stets als Allradler unterwegs ist.
Mit verschiedenen Modi vom vollelektrischen Betrieb bis hin zum Laden beim Fahren, fünf Allradeinstellungen und fünf Rekuperationsstufen lässt sich der Japaner je nach Einsatz und Wunschvorstellung des Fahrers individuell anpassen. Nach WLTP-Messung beträgt die rein elektrische Reichweite 45 Kilometer.
Auf einer ersten Testrunde gefiel der Eclipse Cross Plug-in Hybrid mit seinem überraschend spritzigen Antritt. Bei zügiger Landstraßenfahrt mit relativ hohem Elektroanteil ermittelte der Bordcomputer einen Verbrauch von 3,6 Litern Super auf 100 Kilometer. Das ist deutlich mehr als der unrealistische Normwert von 1,8 Litern (plus 19,3 kWh Strom). Bis 135 km/h ist rein elektrisches Fahren möglich, die Höchstgeschwindigkeit des Teilzeitstromers wird bei Tempo 162 abgeregelt. Grund dafür ist nach Aussage von Mitsubishi-Sprecher Jörg Machalitzky der dann überproportional ansteigende Kraftstoffverbrauch.
Das Laden an der Haushaltssteckdose nimmt nach Auskunft von Mitsubishi-Sprecher Stefan Büttner sechs Stunden in Anspruch. An einer Wallbox sind es vier Stunden. Mit 25 Minuten (bis 80 Prozent der Kapazität der 13,8 kWh großen Fahrbatterie) deutlich schneller geht es an einer Schnellladesäule. Und sollte zuhause einmal der Strom ausfallen, lässt sich der Eclipse Cross Plug-in Hybrid sogar als Energiequelle anzapfen.
Technik-Check: Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in Hybrid
- Motoren: Benziner: 2,3-Liter mit 98 PS und zwei Elektromotoren mit 82 PS/60 kW und 95 PS/70 kW ergeben 188 PS Systemleistung
- Antrieb: Permanenter Allrad
- Länge/Breite/Höhe: 4545/1801/1685 mm
- Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 10,9 sec.; Vmax: 162 km/h (Hybrid)/135 (elektrisch)
- NEFZ-Normverbrauch: 1,8 Liter Super und 19,3 kWh Strom/100 km
- Preise: ab 38.890 Euro