„Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ auch in Würzburg

Mit diesem Plakat macht das Klinikum Würzburg Mitte auf die massive Unterfinanzierung deutscher Krankenhäuser aufmerksam.

Massive Kostensteigerungen, fehlendes Personal: Kliniken in der Region Würzburg mit Zukunftssorgen

Mit dem bundesweiten Aktionstag unter dem Motto „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ machten Kliniken in Würzburg und ganz Deutschland auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam. Auch das Klinikum Würzburg Mitte ist von den immensen inflationsbedingten Kostensteigerungen und der fehlenden Refinanzierung betroffen und schloss sich daher den Protesten an, ohne die Patientenversorgung zu vernachlässigen. Mit Aufklebern mit der Aufschrift „Alarmstufe Rot! Kliniken in Not – wir sind trotzdem für Sie da“ auf ihren Kitteln drückten zahlreiche Mitarbeitende ihren Protest aus.

Auch nach dem Aktionstag macht das KWM öffentlich auf die aktuellen Missstände aufmerksam: Großflächige Banner setzen an beiden Klinikstandorten, KWM Juliusspital und KWM Missioklinik, ein Zeichen und prangern das fehlende Handeln der Politik an.

Krankenhäuser in Not: Enormer wirtschaftlicher Druck

Die deutschen Krankenhäuser stehen derzeit unter enormen wirtschaftlichen Druck. Die Inflation sorgt für massive Kostensteigerungen, die für die Kliniken aus eigener Kraft nicht mehr zu bewältigen sind. Denn die Preise, die Krankenhäuser mit den Krankenkassen abrechnen können, sind gesetzlich fixiert und können daher nicht an die Inflation und die damit verbundenen Kostensteigerungen angepasst werden.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) geht davon aus, dass die Kliniken in Deutschland bis zum Jahresende ein Defizit von insgesamt 10 Milliarden Euro ansammeln werden. Die Folge sei eine Welle an Insolvenzen. Unter anderem hat das Klinikum Würzburg-Mitte das letzte Jahr mit einem Minus von rund neun Millionen Euro abgeschlossen. Die Stiftung Juliusspital musste finanziell einspringen, um den Krankenhausbetrieb zu sichern.

Anstatt darauf jetzt zu reagieren, verweist die Politik auf die geplante Krankenhausreform. Deren Umsetzung, so befürchten die Kliniken, wird aber viele Jahre Zeit brauchen und entsprechende Investitionen benötigen – und somit für viele Krankenhäuser zu spät kommen.

Auch in Würzburg: Fast überall fehlen Pflegekräfte

Doch es sind nicht nur die Finanzen, die den Häusern zu schaffen machen. In den mainfränkischen Kliniken fehlt es weiterhin an Pflegekräften – gleichzeitig liegen die Patientenzahlen wieder auf Vor-Corona-Niveau.

Das Würzburger Uniklinikum hat die Personalsituation etwas in den Griff bekommen. Dank ihres Modells „Flex4UKW“ konnten binnen eines Jahres mehr als 200 neue Kräfte eingestellt werden.

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