Klimawandel in Unterfranken: Was können wir noch zun?

Foto Michael Reitzenstein

Tropische Nächte in Würzburg: Top-Klimaforscher spricht am 30. Januar bei einem Vortrag an der Uni Würzburg über den Klimawandel in Unterfranken

Wie drastisch sind die Folgen des Klimawandels für unsere Region? Was können wir noch dagegen tun? Fragen über den Klimawandel in Unterfranken beantwortet der renommierte Klimaexperte Heiko Paeth am 30. Januar bei einem Vortrag an der Uni Würzburg.

Sie sind wohl jedem in Unterfranken ein Begriff: Naturkatastrophen wie der Tornado 2017 über Kürnach, die Starkregenfälle 2021 und der Trockensommer im Jahr darauf. Für Heiko Paeth, Professor für Physische Geographie an der Julius-Maximilians-Universität (JMU), ist klar: „An der Häufung solcher Extremwetterereignisse in den letzten Jahren sehen wir, der Klimawandel ist längst vor unserer eigenen Haustür angekommen.“

Am 30. Januar um 19:30 Uhr spricht der Wissenschaftler im Toscana-Saal der Residenz bei einem öffentlichen Vortrag darüber, wie fest die Klimaerwärmung unsere Region bereits im Griff hat und worauf sich die Bevölkerung künftig einstellen muss. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht notwendig.

Würzburg in doppelter Weise betroffen

„Der Klimawandel galt lange als Problem ferner Inselstaaten und Wüstenländer“, so Paeth. „Heute wissen wir jedoch, dass auch wir überdurchschnittlich davon betroffen sind.“ Nordbayern, das zeigt die Studienlage, ist ein echter Klima-Hotspot – hier erwärmt sich das Klima sogar noch stärker als im globalen Mittel. Insbesondere für die Stadtbevölkerung wird das zu einem echten Problem. „Wie andere Großstädte auch bildet Würzburg eine Wärmeinsel“, erklärt Paeth. „Konkret heißt das: Die Luft kühlt hier über Nacht nicht so stark ab wie im Umland. Etwa um das Jahr 2070 müssen wir deshalb hier in Würzburg in Sommerzeiten regelmäßig mit Tropennächten rechnen, die eine Tiefsttemperatur von 30 Grad Celsius nicht mehr unterschreiten.“

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Klimatologe Heiko Paeth forscht zu den Auswirkungen des Klimawandels in Unterfranken. Ende Januar wird er aktuelle Erkenntnisse dazu bei einem öffentlichen Vortrag vorstellen.

Vortrag soll auch Handlungsmöglichkeiten aufzeigen

Künftig wird die Gesellschaft viel dafür investieren müssen, die Folgen des Klimawandels abzumildern, unterstreicht Paeth. „Und das ist keine ferne Zukunftsmusik. Diese Klimaphänomene werden Menschen treffen, die heute schon leben!“ Am 30. Januar geht es deshalb auch darum, wie jeder und jede selbst vorsorgen und etwas gegen die Folgen der Klimaerwärmung tun kann. „Wir sind diesem Wandel nicht schutzlos ausgeliefert, sondern haben einen gewissen Handlungsspielraum“, sagt Paeth. „Angefangen etwa beim Verzicht auf übermäßigen Fleischkonsum bis hin zur Anpassung der eigenen Mobilität. Wichtig ist aber, dass wir jetzt handeln.“

Im Anschluss an den Vortrag ist eine offene Publikumsdiskussion geplant. Interessierte können dann eigene Fragen zum Klimawandel in Unterfranken stellen.

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