Kleiner Kerl mit keckem Spoiler: Mitsubishi Space Star 1.2 Top

Mitsubishi Space Star 1.5 Top: Der zwischen Kleinst- und Kleinwagen positionierte Fernost-Mini hat einen 80 PS leistenden Dreizylinder unter der Haube. Foto Thomas G. Zügner

wob-Autotest: Im etwas diffusen „Grenzgebiet“ zwischen Kleinst- und Kleinwagen ist der neue Mitsubishi Space Star 1.2 Top positioniert.

von wob-Testpilot Thomas G. Zügner

Design: Für dessen im thailändischen Laem Chabang produzierte dritte Generation verwendeten die japanischen Ingenieure die Plattform des Vorgängers. Unverkennbar das neue Familiengesicht der Marke mit den drei Diamanten trägt der Space Star vor der länger gezogenen Motorhaube. Die Frontpartie zeigt sich mit retuschiertem Leuchtenbereich. Mit den Chromstreben, die sich von den Scheinwerfern in schwungvollem Bogen bis tief unter die Nebelscheinwerfer zieht, wirkt der Fernost-Mini deutlich dynamischer. Während der Wagen an den Seiten praktisch unverändert blieb, ist der hintere Stoßfänger ganz neu. Mit ihm wirkt der Space Star optisch breiter und steht satter auf der Straße. Ein wenig sportiv mutet der kecke Dachspoiler über der Heckklappe an.

Raumangebot: Zwar geriet der kleine Fünftürer bei unverändertem Radstand mit fast 3,85 m um 5 cm länger, was aber keinerlei Einfluss genommen hat auf das Platzangebot im Innenraum. Dennoch können es zumindest zwei Personen eine Weile auf der Rücksitzbank aushalten. Für die beiden äußeren Plätze gibt es sogar Laschen zum Aufräumen der Gurtzungen. Wegen einer praktischen Box im Kofferraum reduziert sich das Gepäckraumvolumen der Top-Version von 235 auf 209 Liter. Durch Umklappen der asymmetrisch geteilten Rücksitzlehne, was nur vom Kofferraum aus möglich ist, lässt sich das Stauabteil aber auf 881 Liter erweitern. Als positiver Nebeneffekt der Box erweist sich dabei der fast ebene Laderaumboden.

Antrieb: Der vom Vorgänger übernommene 1,2-Liter-Benziner leistet wie bisher 80 PS. Damit fühlt sich der Space Star in erster Linie im urbanen Umfeld wohl. Das für einen Dreizylinder typische Schnattern ist verschmerzbar. Schwerer wiegt das schwachbrüstige Drehmoment, das trotz überarbeiteter Getriebeübersetzung an Steigungen zum rechtzeitigen Zurückschalten nötigt. Zudem erlaubt es gefahrlose Überholmanöver auf der Landstraße nur mit sorgfältiger Planung und weitreichender Übersicht. Mit zunehmendem Tempo schwillt die Lautstärke des Aggregats hörbar an. Mit einem Testverbrauch von knapp 5,7 Litern Super auf 100 km ist das Motörchen kein Kostverächter und zwingt aufgrund des knapp bemessenen 35-Liter-Tanks zu häufigen Besuchen an der Zapfsäule.

Fahrbetrieb: Etwas holprig ausgefallen ist der Fahrkomfort des kleinen Thai-Japaners, was besonders auf Schlaglochpisten und Rumpelstrecken auffällt. Ansonsten hat das Fahrwerk keine Mühe mit dem nicht sonderlich leistungsstarken Winzling. Mit seiner direkt reagierenden Lenkung lässt er sich agil um Kurven lenken. Erfreulicherweise agiert der Spurhaltewarner akustisch (wenn auch leise) und optisch, aber ohne lästiges selbsttätiges Gegenlenken.

Fazit: Der neue Mitsubishi Space Star 1.2 Top tritt in der höchsten Ausstattungslinie fast „all inclusive“ an. Lediglich eine vom schnöden Island-Weiß abweichende Lackierung kostet extra. An Parksensoren oder einem Schminkspiegel an der Beifahrer-Sonnenblende hat Mitsubishi gespart. Dafür gibt es beheizbare Vordersitze, Rückfahrkamera, automatisches Fernlicht, Klimaautomatik, LED-Scheinwerfer sowie Auffahrwarner mit Fußgängererkennung und Notbremse frei Haus. Thomas G. Zügner

Mitsubishi Space Star 1.2 Top

Das ist der wob-Testpilot: Auto-Journalist Thomas G. Zügner.
  • Motor: 3-Zylinder-Benziner, 1193 ccm, 80 PS
  • Antrieb: Vorderrad
  • Länge/Breite/Höhe: 3845/1665/1505 mm
  • Gewichte: leer 950 kg; gesamt 1340 kg
  • Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 12,6 sec.; Vmax: 180 km/h
  • Verbrauch: NEFZ-Norm 4,7 l; wob-Test 5,69 l Liter Super/100 km (Tank 35 l)
  • Preis: 16.464,20 Euro

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