Wenn das Knie schlapp macht

Meniskus, Knorpel, Instabilität: moderne, gelenkerhaltende Kniechirurgie ist das Thema beim Infotreff Gesundheit in der Rotkreuzklinik am 6. November

Das Knie steht am Montag, 6. November, ab 18.30 Uhr beim „Infotreff Gesundheit“ im Fokus. Dr. med. Thomas Schäfer spricht bei der Patienteninformationsreihe der Rotkreuzklinik Würzburg über gelenkerhaltende Eingriffe am Kniegelenk.

Das Kniegelenk ist enormen Belastungen ausgesetzt, die über kurz oder lang zu Abnutzungserscheinungen führen können. Aufgrund seiner Anatomie mit Bändern und Meniskus ist es sehr verletzungsanfällig. „Jüngere leiden meist aufgrund von Verletzungen oder Sportschäden an Knieschmerzen, Ältere hingegen eher wegen degenerativer Veränderungen“, so Dr. Schäfer.

Zu den häufigsten Problemzonen gehören Innen- und Außenmeniskus. „Verletzungen am Innenmeniskus sind etwa fünfmal häufiger als am Außenmeniskus“, erklärt der Orthopäde und Unfallchirurg. Er macht die Therapieempfehlung von individuellen Faktoren wie Alter und Aktivitätsniveau abhängig. „Ein Eingriff ist dann sinnvoll, wenn mechanische Einklemmungserscheinungen auftreten, die Schmerzen nach mehrwöchiger Schonung nicht abklingen oder natürlich als Begleitverletzungen etwa bei einem Riss des Vorderen Kreuzbands.“

Bänderriss, Fehlstellungen und Arthrose

Der Riss eines oder mehrerer Bänder führt zu einem instabilen Kniegelenk und macht eine Bandrekonstruktion notwendig. Bei einem gerissenen Innenband ist häufig eine konservative Behandlung ausreichend, während Verletzungen des Außenbandes und der Kreuzbänder meist eine OP-Indikation darstellen. „Wir versuchen immer die Stabilität mit anatomischen Rekonstruktionen wiederherzustellen, um eine Alltags- und sportliche Belastung zu ermöglichen sowie das Risiko von Folgeschädigungen zu minimieren“, so Schäfer.

Infotreff-Gesundheit-Rotkreuzklinik-Knie
Dr. med. Thomas Schäfer ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Bei Knorpelschäden gibt es je nach Größe, Lokalisation und Ursache verschiedene Behandlungsoptionen. Von der arthroskopischen Knorpelglättung, Knochenmarkstimulation bis hin zur Knorpeltransplantation: Eine operative Therapie muss immer an die jeweilige Situation angepasst werden. „Bei Fehlstellungen, wie X- oder O-Beinen, kann auch eine Umstellungsosteotomie mit Korrektur der Beinachse Beschwerdelinderung schaffen“, versichert der Orthopäde. Wenn die Kniescheibe zum wiederholten Male herausspringt und die Beschwerden andauern, empfiehlt er eine Operation.

„Vor allen Eingriffen ist nicht nur eine gute Diagnostik und individuelle OP-Planung wichtig, sondern auch das Gespräch mit den Betroffenen. Beschwerdefreiheit und Lebensqualität sind dabei unsere obersten Ziele – ungeachtet vom Lebensalter“, betont Schäfer. Liegt eine Arthrose vor und ist die konservative Therapie mit Krankengymnastik und Medikamenten ausgeschöpft, versagen die Selbstheilungskräfte und andere Behandlungsoptionen werden erforderlich.

Vortragsreihe „Infotreff Gesundheit“

Die Reihe „Infotreff Gesundheit“ der Rotkreuzklinik Würzburg richtet sich an interessierte Bürger und ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Vorträge in der Berufsfachschule für Krankenpflege gegenüber der Klinik finden in loser Reihenfolge statt.

Termin: Montag, 6. November, Beginn 18.30 Uhr im Saal der Berufsfachschule für Krankenpflege (gegenüber der Rotkreuzklinik in der Kapuzinerstraße).

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