Unterfränkisches Handwerk: Offene Ausbildungsplätze stehen weiterhin zur Verfügung
Zum Stichtag 31. August 2022 registriert die Handwerkskammer für Unterfranken insgesamt 2.220 neue Lehrverträge. Dies entspricht einem Minus von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zum offiziellen Ausbildungsbeginn können potenzielle Bewerber noch immer unter rund 1.400 offenen Stellen im unterfränkischen Handwerk wählen und eine Ausbildung beginnen.
„Das Minus an neuen Azubis zum 1. September ist besorgniserregend für das unterfränkische Handwerk, mittel- und langfristig ebenso eine schwere Last für unsere Gesellschaft“, weiß Michael Bissert, Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken. Denn: „Fehlende Auszubildende befeuern den schon heute eklatanten Fachkräftemangel in Deutschland weiter.“
Pandemie beeinflusst Ausbildungsmarkt
Die Pandemie habe sicherlich noch Einfluss auf den Ausbildungsmarkt, doch gravierender zeigt sich der demographische Faktor. So ist laut statistischem Bundesamt die Anzahl der 15 bis 24-jährigen in Deutschland auf dem absolut niedrigsten Niveau. Und das sei nun einmal die Altersgruppe, die für eine Ausbildung im Handwerk prädestiniert ist. Und trotz relativierender Aussagen der Politik herrscht eine große Unsicherheit, wie sich die Corona-Pandemie weiter entwickeln wird. Kommt es wieder zu Lockdowns? Kann ich die Auszubildenden dann überhaupt noch effizient ausbilden? Oder kann mir der Betrieb eine qualitative Ausbildung in diesen Zeiten garantieren? „Das sind Fragen, die sich Betriebe und potenzielle Auszubildende stellen“, so Hauptgeschäftsführer Ludwig Paul. „Wir als Handwerkskammer setzen uns auf allen politischen Ebenen vehement dafür ein, dass Ausbildungsbetriebe und damit auch die potenziellen Auszubildenden Zukunftsperspektiven haben.“
Trotz des allgemeinen Rückgangs an neuen Auszubildenden zum Ausbildungsstart 2022 erkennt die Handwerkskammer aber auch eine positive Entwicklung. Es kann ein Zuwachs an neuen Auszubildenden im Elektro-, Sanitär- sowie Kraftfahrzeug-Handwerk, also in den Gewerken, die für die Energie- und Mobilitätswende stehen, verzeichnet werden. Michael Bissert sieht hier vor allem einen Erfolgsfaktor: „Es ist in den vergangenen Jahren ins öffentliche Bewusstsein gerückt, dass diese Handwerke für die Zukunft unseres Landes benötigt werden.“ Aber er sagt auch: „Alle Handwerke sind auf ihre Weise wichtig für uns und unsere Zukunft. Das muss uns allen bewusst sein.“
Azubis im Handwerk: Attraktivität durch Wertschätzung
Für junge Menschen, die noch eine Ausbildungsstelle suchen, steht der Einstieg ins Handwerk auch weiterhin offen, denn der Start einer Ausbildung im Handwerk ist über das ganze Jahr hinweg möglich. In der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer für Unterfranken finden sich aktuell noch rund 1.400 freie Lehrstellen über alle Berufe hinweg.
„Für die kommenden Jahre hoffen wir wieder auf kleine, aber kontinuierliche Steigerungen bei den Ausbildungszahlen“, blickt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken voraus. Denn in dem Maße, wie das Handwerk an Image und Wertschätzung dazu gewinnt, wird es auch attraktiver für junge Menschen bei der Berufswahl. Das zeigen schon jetzt die Berufe der Energiewende. Präsident Michael Bissert und Hautgeschäftsführer Ludwig Paul wissen: „Deutschland braucht gut ausgebildete Fachkräfte. Das Handwerk bietet die beste Plattform dafür.“
Das Beratungs- und Vermittlungsangebot der Handwerkskammer für Unterfranken kann persönlich vor Ort, per Hotline und WhatsApp über folgende Nummern genutzt werden:
WhatsApp: 0151 721 844 56 oder
Telefonhotline: 0931 30908-33 33
Freie Lehrstellen finden interessierte Jugendliche in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer für Unterfranken (www.hwk-ufr.de/Lehrstellenboerse) oder über die kostenlose App Lehrstellenradar.
- Handwerkskammer Unterfranken ehrt die besten Junghandwerker. Mehr dazu hier.