Großhirn an Dünndarm!

Rhonda McFleder forscht in der Neurologie am Uniklinikum zur Parkinson-Krankheit. Foto © Kirstin Linkamp

Forscher der Uniklinik erklären, wie Darm und Gehirn miteinander kommunizieren und was das für unsere Gesundheit bedeutet

Forscherinnen und Forscher des Uniklinikums Würzburg erklären, wie Zellen vom Gehirn in den Darm wandern und so die Ausbreitung neurologischer Erkrankungen wie Parkinson vermitteln. Veränderungen im Darm können sich nicht nur auf die Verdauung, sondern auch auf die psychische Gesundheit und das Nervensystem auswirken. So weiß man heute, dass viele neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Multiple Sklerose oder Depressionen mit Problemen im Darm zusammenhängen.

Mehrere Forscher haben bereits gezeigt, wie Immunzellen aus dem Dünndarm ins Großhirn wandern können. Eine neue Erkenntnis in der ebenso komplexen wie faszinierenden Welt der Darm-Hirn-Achse hat Juniorprofessorin Dr. Rhonda McFleder vom Uniklinikum Würzburg jetzt in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

Neue Therapien bei Parkinson gesucht

„In unserer aktuellen Studie zeigen wir, dass die Kommunikation zwischen Gehirn und Darm keine Einbahnstraße ist. Zellen können auch vom Gehirn in den Darm wandern und so die Ausbreitung von Krankheiten vermitteln“, erklärt die Neurobiologin, die gemeinsam mit Prof. Dr. Chi Wang Ip an der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums die Rolle des Immunsystems bei der Parkinson-Erkrankung erforscht. Um Diagnose und Therapie zu verbessern, ist es wichtig, die an der Kommunikation zwischen Gehirn und Darm beteiligten Zellen zu identifizieren und ihre Wege zu verstehen.

Der nächste Schritt besteht laut Rhonda McFleder darin, diese wandernden Zellen zu charakterisieren und die sogenannten „Homing-Moleküle“ zu finden, welche diese Zellen in den Darm leiten. „Sobald wir diese Moleküle identifiziert haben, können wir Therapeutika entwickeln, die auf sie abzielen und hoffentlich den Krankheitsverlauf bei Parkinson und anderen neurologischen Erkrankungen aufhalten.“

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