„Extrem bitter“: Würzburger Kickers vor dem Abstieg

Serdar Dursun (l) von Darmstadt schießt den Elfmeter zum 1:0. Foto: Timm Schamberger/dpa

Nach dem 1:3 gegen Darmstadt stehen die Würzburger Kickers dicht vor dem Absturz aus der 2. Fußball-Bundesliga

Würzburg (dpa/lby) – Die Würzburger Kickers stehen dicht vor dem Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga. Der Aufsteiger aus Unterfranken erlebte trotz Riesenchancen in der zweiten Hälfte beim 1:3 (0:1) am Dienstag gegen den SV Darmstadt 98 den nächsten bitteren Abend. Das Schlusslicht aus Würzburg hat vier Spieltage vor dem Saisonende schon zehn Zähler Rückstand auf Eintracht Braunschweig auf dem rettenden 15. Platz und kann schon an diesem Freitag beim Karlsruher SC absteigen.

„Extrem bitter“ sei das, befand Sportvorstand Sebastian Schuppan im TV-Sender Sky. „Wir waren in den entscheidenden Situationen zu naiv.“ Seine Mannschaft habe im Angriff „nicht den Killerinstinkt“ gehabt. „Sehr sehr bitter“ sei das Ergebnis daher. Die Kickers würden trotz der prekären Lage aber „bis zum letzten Monat“ alles geben. „Wir versuchen noch soviele Punkte wie möglich zu holen.“

Die Würzburger zeigten sich nach dem indiskutablen 0:4 gegen den FC St. Pauli verbessert, sie leisteten sich aber in der Defensive schlimme Patzer. Serdar Dursun (45.+1 Minute/Handelfmeter) brachte die anfangs harmlosen Darmstädter mit seinem 19. Saisontor in Führung. Lars Dietz (63.) erzielte für die wackeren Kickers sogar den Ausgleich. Nach einer Gelb-Roten Karte gegen Rajiv van La Parra (67.) vergab Marvin Pieringer (69.) für die dezimierten Würzburger die dicke Chance zum 2:1. Stattdessen trafen Tim Skarke (79.) nach einem kläglichen Klärungsversuch von Tobias Kraulich und Sekunden vor dem Abpfiff Felix Platte (90.+3).

Die auf fünf Positionen von Coach Ralf Santelli veränderte Mannschaft der Kickers trat aktiv auf. Sie zeigte jedoch ein großes Manko in dieser Saison: In der Offensive kommen die Kickers nicht über verheißungsvolle Ansätze hinaus.

Und dann passieren Patzer in der Abwehr. Dietz bekam den Ball im eigenen Sechzehner an die Hand, Schiedsrichter Christof Günsch entschied auf Elfmeter für die bis dahin harmlosen Hessen. Dursun ließ bei seinem Flachschuss rechts unten Keeper Hendrik Bonmann keine Chance. Dietz zeigte mit seinem Ausgleichstreffer jedoch, dass sich die Kickers noch nicht aufgegeben haben.

Und selbst nach dem Platzverweis gegen van La Parra, den Halbbruder von Liverpool-Star Georginio Wijnaldum, hielten die Würzburger dagegen. Doch Pieringer vergab aus sechs Metern die Riesenchance zum 2:1. Skarke und Platte bestraften dann die Hausherren. Reißen die Würzburger Kickers in Karlsruhe noch was – oder wird an diesem Tag der Abstieg besiegelt?

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