Der neue Opel Astra 1.2 Turbo GS Line im wob-Autotest

Opel Astra 1.2 Turbo GS Line: Schnittiger Auftritt des kompakten Rüsselsheimers. Foto Thomas G. Zügner

Ein Blitz zum Anfassen mit schnittigem Design und gelungenen Proportionen

von wob-Testpilot Thomas G. Zügner (für mehr Autotests hier klicken)

Kinder, wie die Zeit vergeht. 1991 änderte Opel den Namen des Kompaktmodells Kadett in Astra. Jetzt rollt bereits die sechste Generation, zu der auch der neue Opel Astra 1.2 Turbo GS Line gehört, über die Straßen.

Design: Ein großer Wurf ist Designchef Mark Adams mit dem schnittigen Auftritt des Astra gelungen, der 4 cm länger und 5,1 cm breiter als der Vorgänger wurde. Die Proportionen wirken dynamisch, die coupéhafte Linienführung unterstreicht den sportlichen Eindruck. Scharf ausgefallen ist die Bügelfalte in der Motorhaube, kraftvoll die Schulterpartie. Die angedeuteten Lamellen an den hinteren Dachpfosten erinnern an die beiden letzten Generationen des Astra-Vorfahren Kadett. Das neue Markengesicht mit der schwarzen Maske zwischen den Scheinwerfern ist von den drei Opel-SUV Mokka, Crossland und Grandland bekannt. Da im Ausstattungsniveau GS Line viele schwarze Akzente verbaut sind, zu denen auch das Markenlogo gehört, wirkt die Front etwas düster.

Cockpit des Opel Astra 1.2 Turbo im Zeichen des digitalen Zeitalters

Innenraum: Voll im digitalen Zeitalter sind die Anzeigen im Astra-Cockpit angekommen. Sie lassen sich gut ablesen, die Informationen des Bordcomputers sind übersichtlich aufgebaut. Ein paar wenige flache Bedientasten tragen zwar zur Erleichterung diverser Einstellungen bei, ersetzen aber nicht komplett die intuitive Bedienung. Erfreulicherweise gibt es viele und teilweise großzügig bemessene Ablagemöglichkeiten. Emotionen soll die Klangwelt im neuen Astra unter anderem bei den Warnhinweisen wecken. Dafür hat das zur Hälfte aus Frauen bestehende Team auf Töne aus der Konserve verzichtet und stattdessen extra von einem Musiker Klänge auf Streich- und Schlaginstrumenten im Tonstudio einspielen lassen. Ein sicherlich ungewöhnlicher Einfall, wobei der Blinker jedoch ein etwas zu sehr schmatzendes Geräusch erzeugt. Komfortabel und mit geräumigem Platzangebot sind die vorderen Passagiere untergebracht. Im Fond herrschen dagegen herkömmliche Kompaktklasse-Maße, wobei es durch die Ausformung der Rückenlehnen der Vordersitze zumindest mit der Kniefreiheit gut bestellt ist. Für den Urlaub ausreichend dimensioniert ist der Kofferraum, der 422 Liter fasst. Wird die im Verhältnis 60:40 geteilte Rücksitzlehne vorgeklappt, erhöht sich das Stauvolumen auf 1339 Liter mit allerdings nicht ganz ebenem Laderaumboden. Der Öffnungsmechanismus für die Heckklappe ist nicht wie häufig üblich in einer versteckten und oft verschmutzten Mulde versteckt, sondern als „Blitz zum Anfassen“ im Opel-Logo integriert.

Antrieb: Für die aktuelle Baureihe gibt es abgesehen von einer teuren Plug-in Version nur noch einen Benziner in zwei Leistungsstufen sowie einen Diesel. Beim Benziner handelt es sich um einen 1,2 Liter großen Dreizylinder-Turbo mit Direkteinspritzung, der in der stärkeren Version 131 PS leistet. Eine Elektrounterstützung braucht das Triebwerk nicht. Deshalb bleibt auch genügend Raum für einen großzügigen 52-Liter-Tank, was wiederum Reichweiten beschert, von denen Voll- und Teilzeitstromer in aller Regel nur träumen können.

Spritziger und kultivierte Dreizylinder

Fahrbetrieb: Erstaunlich spritzig und zudem recht kultiviert geht der kleine Dreizylinder zu Werke. Für einen Benziner erstaunlich früh liegt die maximale Zugkraft von 230 Nm an. Die Lenkung des Astra arbeitet leichtgängig, aber dennoch direkt und mit der nötigen Rückmeldung. Nervig dagegen ist die Gegenlenkfunktion des Spurhalters, die sich bei jedem Neustart automatisch zuschaltet. Um sie zu deaktivieren, müssen mindestens drei Tippvorgänge auf dem Berührungsbildschirm vorgenommen werden, was während der Fahrt zu gefährlichen Ablenkungsmanövern führt. Hier sollten die Opel-Ingenieure für Abhilfe sorgen und sich dabei auch gleich dem ziemlich straff ausgelegten und dementsprechend auf schlechten Wegen reichlich unkomfortablen Fahrwerk widmen.         

Technikcheck Opel Astra 1.2 Turbo GS Line

Motor: 3-Zylinder-Turbobenziner, 1199 ccm, 131 PS

Antrieb: Vorderrad

Länge/Breite/Höhe: 4374/1860/1441 mm

Gewichte: leer 1341 kg; gesamt 1840 kg

Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 9,7 sec.; Vmax: 210 km/h

Verbrauch: WLTP-Norm 5,5 l; wob-Test 5,75 l Liter Super/100 km (Tank 52 l)

Preis: 30.430 Euro     

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