Der neue Jeep Compass im wob-Autotest

Jeep Compass 1.5 GSE T4 48V e-Hybrid S: SUV mit Geländewagen-Optik, aber lediglich Vorderradantrieb. Foto Thomas G. Zügner

Geländewagen-Gene mit Frontantrieb: Der neue Jeep Compass 1.5 GSE T4 48V e-Hybrid S trägt Offroad-Optik zur Schau

von wob-Testpilot Thomas G. Zügner (für mehr Autotests hier klicken)

Zuwachs vermeldet die Familie der kompakten SUV mit dem neuen Jeep Compass 1.5 GSE T4 48V e-Hybrid S. Die traditionsreiche amerikanische Marke gilt als einer der Urzellen der Geländewagen-Philosophie.

Design: Mit seiner kantigen Form macht das im italienischen Melfi gebaute SUV den Eindruck, dass ihn kein noch so unwirtliches Terrain wirklich schrecken könnte. In der Ausstattungslinie S dominieren dabei eine Vielzahl schwarzer Elemente. Das betrifft Radkästen, Kotflügelverbreiterungen, Schweller- und Türverkleidungen ebenso wie Dach, Dachreling und Außenspiegelkappen. Passend dazu besitzt sogar der markentypische Kühlergrill mit den sieben senkrechten Schlitzen graue Einfassungen.

Innenraum: Dunkel gehalten sind die schwarzen Ledersitze mit den grauen Ziernähten. Das (natürlich ebenfalls schwarze) Lederlenkrad ist beheizbar, was aber wie eine Reihe anderer Einstellungen nur über den Berührungsbildschirm möglich ist. Immerhin lässt sich der nervig gegenlenkende Spurhalter mit einem doppelten Tastendruck vergleichsweise einfach deaktivieren. Als ein Flop erwies sich beim wob-Testwagen die Verkehrszeicheninformation. Sie lag mit ihren Anzeigen häufiger daneben als dass sie die tatsächlichen Tempolimits korrekt aufführte.

Obwohl der Compass zum Segment der kompakten SUV zählt, ist das Platzangebot keineswegs zu knapp ausgefallen. Da zwickt selbst im Fond des Italo-Amerikaners nichts. Die Passagiere in der zweiten Reihe reisen mit genügend Bein-, Knie- und Kopffreiheit. Lediglich der Mittelplatz ist schmal, ohne Ausformung und deshalb für längere Strecken etwas unbequem. Hinter der elektrischen Kofferraumklappe, die unter anderem mit Fußbetätigung geöffnet und geschlossen werden kann, verbirgt sich ein 438 Liter großer Stauraum. Wird die asymmetrisch geteilte Rücksitzlehne umgeklappt, erhöht sich das Ladeabteil auf 1387 Liter. Befindet sich der verstellbare Kofferraumboden in oberster Position, kaschiert dies zwar eine Stufe im Gepäckraum, ändert aber nichts an der leicht ansteigenden Ladefläche.

Antrieb: Reine Verbrennermotoren hat Jeep beim Compass komplett aus dem Programm geworfen. Übrig geblieben sind nur zwei Plug-in Hybrid-Versionen mit Steckdosenanschluss und auf fast schon lächerliche 36,5 Liter geschrumpftem Tankinhalt sowie das neue Mildhybrid-Modell. Hier wird ein 1469 ccm großer Turbobenziner mit 131 PS von einem Elektromotor unterstützt, der 20 PS/15 kW Leistung und 55 Nm Drehmoment beisteuert.

Fahrbetrieb: Trotz des ordentlichen Zusatzschubs wird der Jeep Compass nicht zum temperamentvollen Sprinter, sondern zeigt einen eher ruhigen Charakter als Gleiter. Seinen Unwillen, die Sportschuhe zu schnüren, verleiht das gelegentlich etwas ruckelnde Triebwerk bei vollem Leistungsabruf lautstark und mit gequälter Tonlage Gehör. Für eingefleischte Jeep-Enthusiasten ist es fast schon ein Sakrileg. Der Compass mit Mildhybrid muss mit nur vorne angetriebenen Rädern auskommen. Wenn schon auf die legendäre Offroad-Fähigkeit kein Wert gelegt wird, sollte doch zumindest ein „Straßen-Allradantrieb“ an Bord sein zur Verbesserung der Traktion bei Glätte und Nässe.           

Technikcheck Jeep Compass 1.5 GSE T4 48V e-Hybrid S

Motor: 4-Zylinder-Turbobenziner, 1469 ccm, 131 PS plus Elektromotor mit 20 PS/15 kW

Antrieb: Vorderrad

Länge/Breite/Höhe: 4404/1819/1629 mm

Gewichte: leer 1575 kg; gesamt 2045 kg

Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 10,0 sec.; Vmax: 193 km/h

Verbrauch: WLTP-Norm 5,7 l; wob-Test 7,21 l Liter Super/100 km (Tank 55 l)

Preis: 44.100 Euro     

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