Der Kia XCeed 1.6 T-GDI im wob-Autotest

Kia XCeed 1.6 T-GDI GT-line: Leicht erhöhte Karosserie sowie verkleidete Radläufe und Seitenschweller. Foto Thomas G. Zügner

Ein Hauch von Abenteuer: Der Kia XCeed 1.6 T-GDI GT-line ist eine Mischung aus Limousine, Coupé und SUV

von wob-Testpilot Thomas G. Zügner (für mehr Autotests hier klicken)

Nein, ein waschechtes SUV ist der neue Kia XCeed 1.6 T-GDI GT-line nicht. Dennoch verströmt er einen Hauch von Abenteuer.

Design: Am auffälligsten ist die Offroad-Schminke. Allerdings darf man sich vom dem Namen vorangestellten Buchstaben X nicht ins Bockshorn jagen lassen. Denn mit Allradantrieb, den der unbedarfte Betrachter dahinter eventuell vermuten könnte, hat der Kia überhaupt nichts am Hut. Der XCeed ist ein reiner Fronttriebler und eher eine Mischung aus Limousine, Coupé und SUV für die Straße. Diese Sorte von Fahrzeugen wird deshalb im „Marketing-Deutsch“ gerne als sogenannter Crossover bezeichnet. Diese Rolle spielt er aber außerordentlich gut, zumal der XCeed erstmals in Verbindung mit dem Ausstattungsniveau GT-line erhältlich ist. Hierzu hat sich Designchef Gregory Guillaume einige sportliche Akzente einfallen lassen. Zum dezenten Retuschen an Front und Heck gehören vergrößerte Lufteinlässe vorn und ein Kühlergrill mit neuen Chromleisten sowie einem verändertem Wabendesign mit Pfeilstruktur. Die Nebellampen sind ein Stück weit nach oben in die Hauptscheinwerfer gerutscht. Ein neuer Diffusor mit schwarz-glänzender Unterfahrschutz-Optik ziert die Rückansicht.

Innenraum: Modern, aber nicht modisch um jeden Preis, ist das digitale Cockpit gestaltet mit einer neuen Grafik. Die Anzeigen und Informationen sind sehr übersichtlich und lassen sich gut ablesen. Die Bedienung erfolgt ohne Ablenkung intuitiv über Schalter, Regler und Hebel. Das nervige Gegenlenken des Spurhalters lässt sich auf Knopfdruck deaktivieren. Da können sich so manche Möchtegern-Premiummarken eine dicke Scheibe abschneiden. Angenehm aufgefallen ist auch das Ambiente mit weichen Oberflächen und hübschen Chromapplikationen am Armaturenbrett. Für einen Kompaktwagen sind Knie- und Beinfreiheit für die Fondpassagiere durchaus akzeptabel. Das gilt auch für den zwischen 426 und 1378 Liter fassenden Kofferraum mit serienmäßig 60:40 umklappbarer Rücksitzlehne und dabei ganz leicht ansteigender Ladefläche. Der verstellbare Gepäckraumboden kaschiert in oberster Position eine sonst vorhandene Stufe.

Antrieb: Die Spitzenmotorisierung der XCeed-Baureihe ist ein 1,6 Liter großer Turbobenziner. Der Direkteinspritzer entwickelt nicht nur temperamentvolle 204 PS, sondern bietet mit 265 Nm bereits bei niedrigen Drehzahlen erstaunlich viel Zugkraft. Für besonders zügige Etappen steht ein Sport-Modus bereit, der aber im normalen Alltag weitgehend entbehrlich erscheint. In Verbindung mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ist für praktisch jede Fahrsituation für genügend Power und Agilität gesorgt.

Fahrbetrieb: Solange der Straßenbelag ordentlich ist, gleitet der XCeed sanft und geräuscharm darüber hinweg. Sind die Kanaldeckel unsauber eingepasst und die Fahrbahnausbesserungen schlampig ausgeführt, wird dies den Insassen deutlich mitgeteilt. Hier sollten die Kia-Ingenieure den sportlichen Aspekt zugunsten des Komforts etwas reduzieren. Dafür reagiert die leichtgängige Lenkung direkt und mit der notwendigen Rückmeldung, was den Fahrspaß auf kurvenreichen Passagen erhöht.     

Technikcheck Kia XCeed 1.6 T-GDI GT-line

Motor: 4-Zylinder-Turbobenziner, 1591 ccm, 204 PS

Antrieb: Vorderrad

Länge/Breite/Höhe: 4395/1826/1495 mm

Gewichte: leer 1421 kg; gesamt 1880 kg

Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 7,5 sec.; Vmax: 220 km/h

Verbrauch: WLTP-Norm 7,1 l; wob-Test 7,19 l Liter Super/100 km (Tank 50 l)

Preis: 37.290 Euro      tgz

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