Autozulieferer und Volkswagen beschließen Joint Venture: Sitech als „historischer Schritt“ für Brose
Ein am 26. März zwischen Volkswagen und Brose beschlossenes Joint Venture ist von großer strategischer Bedeutung. Nach 70-jähriger Lieferbeziehung wurde zum ersten Mal für beide Unternehmen eine derartige Partnerschaft vereinbart. Das neue Unternehmen von Volkswagen und Brose soll den Namen Brose Sitech tragen. Der Autozulieferer Brose spricht von einem „historischen Schritt“ für das Unternehmen, das auch einen Standort in Würzburg unterhält.
Gegenstand des Joint Ventures zwischen dem zweitgrößten Automobilhersteller und dem viertgrößten Zulieferer in Familienbesitz sind die Entwicklung und Produktion von Sitzkomponenten, kompletten Fahrzeugsitzen und vernetzten Innenraumkomponenten.
Volkswagen und Brose werden je 50 Prozent der Anteile an dem neuen Unternehmen Sitech halten, das aktuell an sechs Standorten in Deutschland, Polen und China 5.200 Mitarbeiter beschäftigt und einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro erzielt. Das Volumen für den Eigenbedarf soll in den nächsten Jahren verdoppelt werden und das Joint Venture als selbstständiger Anbieter auch für andere Automobilhersteller auftreten. Die industrielle Führung des neuen Unternehmens wird bei Brose liegen, dessen langjähriger Geschäftsführer Thomas Spangler (56) den Vorsitz in der Geschäftsführung übernehmen wird.
Die beschlossene Zusammenarbeit soll einen erheblichen Beitrag zur Steigerung des Geschäftsvolumens der Brose Gruppe bis 2025 auf 9,7 Milliarden Euro und zu einer Zunahme der Beschäftigung auf etwa 34.000 Mitarbeiter leisten.
Die finale Unterzeichnung des umfangreichen Vertragswerkes erfolgte an der Spitze ihrer Delegationen durch den Vorstandsvorsitzenden des Volkswagen Konzerns, Dr. Herbert Diess, und den Vorsitzenden der Brose Gesellschafterversammlung, Michael Stoschek. Die kartellrechtliche Genehmigung wird in der zweiten Jahreshälfte 2021 erwartet.