Es geht aufwärts: Besucher- und Übernachtungszahlen nähern sich wieder deutlich dem Niveau vor der Pandemie. Was sind die Reisetrends 2023?
Die Würzburger Tourismusbranche meldete 2019 Rekordzahlen: Die Stadt war ein international beliebtes Ausflugsziel; Städtereisende und Tagungsgäste spülten gutes Geld in die Kassen der Hotels, Restaurants und weiterer Anbieter. Dann kam Corona, und die ganze Branche kam wie nach einem Hammerschlag komplett zum Erliegen.
Jahre später, zum Frühlingsbeginn 2023, kann der Würzburger Tourismusdirektor Björn Rudek wieder voll Zuversicht in die Zukunft schauen: „Täglich gehen zahlreiche Buchungen für touristische Angebote in Würzburg ein. Teils geschieht dies kurzfristig, das ist jedoch ein allgemein zu beobachtender Trend. Und so hoffen wir auf eine Rückkehr zur Normalität.“
Vom Rekordjahr zum Stillstand und zurück
Das Jahr 2019 lieferte Rekordzahlen: Fast eine Million Übernachtungen und etwa 14 Millionen Tagesgäste! Bei der Bettenauslastung der Hotellerie rangierte Würzburg mit 54,4 Prozent direkt hinter München (59,1 Prozent). Die Pandemie und die damit verbundenen Restriktionen wirkten sich vor allem 2020 auf den Tourismus verheerend aus: Etwa 90 Prozent der Gästeführungen 54 Prozent der Übernachtungen brachen weg.
Mit den Lockerungen von 2021 stiegen die Übernachtungszahlen wieder an. Unter anderem, da wieder Gäste aus dem Ausland anreisen durften und auch erste Kreuzfahrtschiffe am Main anlegten. 2022 verbuchte Würzburg bereits wieder 828.760 Übernachtungen – ein Plus von 238,4 Prozent. Damit liegt Würzburg über dem bayerischen Landesdurchschnitt von + 157,2 Prozent und läuft sogar München (+ 228,6 %) den Rang ab.
Reisetrends: Das Umland ist Trumpf
Nach der Pandemie ist die Nachfrage nach einer Kombination aus Städtereise und Naturerlebnis stark gestiegen. „Gäste wollen neben der Besichtigung der Stadt auch das Umland bei Wanderungen oder Radtouren erkunden. Würzburg ist mit seiner Flusslage und der guten Rad- und Wanderweginfrastruktur daher sehr gefragt“, so der Tourismusdirektor. Laut Rudek liegt zudem Regionalität bei der Auswahl des Reiseziels wieder viel stärker im Fokus. Auch hier hat Würzburg mit dem fränkischen Weinland, seinen kulturellen Highlights und der attraktiven Landschaft viel zu bieten.
Würzburger Tourismus: Aufwärtstrend in allen Bereichen
Aufgrund der Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket 2022 rechnet Björn Rudek mit einem Anstieg des Tagesausflugsverkehrs durch das 49-Euro-Ticket. Deutlich mehr Gäste als in den Vorjahren kommunizieren bereits bei der Buchung ihre geplante Anreise mit dem Zug.
Das UNESCO-Weltkulturerbe ist 2023 das große Thema des Tourismus. Mit der Würzburger Residenz, die bereits seit 1981 zum Weltkulturerbe gehört, kann die Bischofsstadt auch hier punkten. Vor allem bei Gästen aus asiatischen Ländern sind UNESCO Weltkulturerbestätten ein Vorauswahlkriterium der Reiseroute, so dass ein deutlicher Anstieg internationaler Gäste zu verzeichnen sein wird.
Lieber persönlich statt nur virtuell
Laut Rudek läuft auch der Geschäftstourismus wieder sehr gut an. Nach zahllosen virtuellen Meetings bestehe der Wunsch nach persönlichen Treffen, dem Kennenlernen neuer Kollegen und dem Bilden neuer Netzwerke. Dabei wünschen sich viele eine ausgewogene Mischung von Business und Freizeit, die das Würzburger Congress Centrum aufgrund seiner zentralen Lage sehr gut erfüllen könne.
50 neue Gästeführer in den Startlöchern
Um den steigenden Zahlen im Würzburger Tourismus gerecht zu werden, wurden neue Gästeführer gebraucht. Nach einer anspruchsvollen viermonatigen Ausbildung freut sich die CTW, 50 neue Gästeführer begrüßen zu dürfen. Für die Saison 2023 stehen damit 130 Guides zur Verfügung, die sich darauf freuen, die kulturellen Highlights und Besonderheiten der Stadt Würzburg an Besucher zu vermitteln.
