Wieder Kündigungen bei s.Oliver

Dunkle Wolken über der Firmenzentrale in Rottendorf: Stehen dem Modeunternehmen s.Oliver stürmische Zeiten bevor?

200 Stellen – die meisten davon in Rottendorf – gehen verloren

Krisenstimmung bei den Beschäftigten des Rottendorfer Modekonzerns s.Oliver: Das Unternehmen, das weltweit 6.000 Mitarbeiter beschäftigt, baut 200 Stellen ab, die meisten davon in der Zentrale in Rottendorf.

Erst im März hatte das Unternehmen bereits 170 der damals rund 1.500 Arbeitsplätze am Stammsitz abgebaut. Konzernchef Claus Dietrich Lahrs nannte damals die Reorganisation des Unternehmens und die Anpassung an den Markt als Gründe für die Streichungen. Zudem müssten Kosten gespart werden, weil s.Oliver mit massiven Umsatzeinbrüchen rechnet.

Die Modebranche steht in Deutschland seit vielen Jahren unter massivem Druck, der durch die langfristigen Folgen der Corona-Pandemie noch verstärkt wird. Tatsächlich ging der Jahresüberschuss der Firma s.Oliver von 91 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 45 Millionen Euro (2018) zurück. Für 2019 liegen noch keine Zahlen vor; 2020 dürfte nach den coronabedingten Ladenschließungen ebenfalls alles andere als erfolgreich verlaufen.

Laut Unternehmen werden die von der Kündigung betroffenen Mitarbeiter bei der Suche nach einer neuen Anstellung unterstützt. S.Oliver hat dafür die Düsseldorfer Agentur „von Rundstedt & Partner“ ins Boot geholt. Wie Claus Dietrich Lahrs gegenüber der Presse betonte, sei beim Personalabbau auf Fairness geachtet worden. Mitarbeiter des Unternehmens wollten dies gegenüber der wob-Redaktion nicht vollumfänglich bestätigen: Von der Kündigung betroffen seien auch Alleinerziehende sowie Menschen, die seit vielen Jahren für den Konzern gearbeitet hätten. Ein Betriebsrat war in den Prozess übrigens nicht eingebunden – bei s.Oliver gibt es keinen.

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