Nach dem Aus der Wernecker Bierbrauerei: Frankonia-Biere kommen ab Oktober von der Kauzen Bräu

Biere der Marke „Frankonia Brauspezialitäten“ kommen künftig aus Ochsenfurt. Damit gehen Namens- und Markenrechte sowie alle Rezepturen in den Besitz der Ochsenfurter Kauzen Bräu über. In kleinem Kreis übergaben Brauerei- und Seniorchef der Wernecker Bierbrauerei Hans-Jörg Lang (l.) und seine Tochter Christine, Juniorchefin und Prokuristin, die Rezepturen an Jacob Pritzl (2.v.r.), Juniorchef und Prokurist der Kauzen Bräu, und seinen Vater Karl-Heinz Pritzl (r.), Brauerei- und Seniorchef der Kauzen Bräu. Foto Kauzen Bräu

„Wir haben jahrelang viel Energie in die Bierbranche investiert, doch als durch Corona sämtliche Veranstaltungen und die Gastronomie genau zu Saisonbeginn wegbrachen, waren wir für diesen großen, langen, neuen Kampf zu müde“, erklärt Christine Lang, Juniorchefin der Wernecker Bierbrauerei. Neben der hohen sozialen Verantwortung, die auf ihren Schultern lastet, sei es die Sorge um die lange Brautradition, die damit unaufhaltsam dem Ende zusteuere. „Bier brauen ist mehr als ein Geschäft. Es ist ein Stück Kultur. Es ist Tradition. Es steckt viel Liebe, Herzblut und Hingabe darin“, so Familie Lang weiter. Dass ihr unter anderem der Fortbestand der Marke „Frankonia Brauspezialitäten“ dabei besonders am Herzen liegt, erklärt sich von selbst.

Familie trifft auf Familie

Man habe viele Angebote zur Übernahme der Marke „Frankonia Brauspezialitäten“ erhalten, selbst internationale seien darunter gewesen. „Davon kam keines für uns in Frage. Unsere Marke sollte eine Brauerei weiterführen, die mit gleicher Hingabe das Brauereigeschäft betreibt, wie wir es seit mehr als 400 Jahren getan haben, ein Familienbetrieb, der Bier lebt“, lässt Christine Lang wissen. Und weiter: „Ich weiß, dass die Kauzen Bräu die gleichen Werte pflegt wie wir und Tradition mit Moderne vorbildlich verbindet. So haben wir uns zu viert – zwei Senior- und zwei Juniorchefs – an den Tisch gesetzt und waren uns schon nach kurzer Zeit handelseinig.“ Die Kauzen Bräu übernimmt die Namens- und Markenrechte sowie die Rezepturen der Biersorten aus der Reihe „Frankonia Brauspezialitäten.“

Jacob Pritzl, Juniorchef der Ochsenfurter Kauzen Bräu: „Es ist traurig zu sehen, wie ein Familienunternehmen stirbt. Mit der Übernahme der Frankonia Brauspezialitäten konnten wir die Wernecker Bierbrauerei nicht retten, aber dafür Sorge tragen, die Marke am Leben zu halten, den Brauch fortzuführen und der Brauerei ein kleines Denkmal zu setzen.“ Geschäftlich pflegen die beiden Brauereien schon länger Kontakt: Alkoholfreie Getränke der Marke Libella bezog die Wernecker Bierbrauerei von der Ochsenfurter Kauzen Bräu.

Vieles bleibt beim Alten

Mit Übernahme der Marke geht auch der Vertrieb einher: So werden die fünf brauereieigenen Gaststätten der Wernecker Bierbrauerei, angesiedelt im Raum Werneck und Schweinfurt, auch künftig nicht auf Fass- und Flaschenbier der Marke Frankonia verzichten müssen. Jacob Pritzl dazu: „Wir stehen auch hier in intensivem Gedankenaustausch mit der Inhaberfamilie Lang. Unser Ansinnen ist es, Partner der Wernecker Bierbrauerei auch künftig mit Frankonia-Bier zu versorgen. Dazu gehören auch Veranstaltungen, die bislang von Familie Lang und ihrem Team beliefert wurden.“

Flaschen, Kisten, Label – alles bleibt beim Alten. „Ebenso wie die Rezeptur der Biere, denn schließlich sollen die Freunde der Frankonia Brauspezialitäten künftig nicht auf den guten Geschmack verzichten müssen“, so die beiden Juniorchefs der Familien Lang und Pritzl. Die Etiketten erfahren dezente Änderungen, die technisch unumgänglich sind. Auch die Verkaufsstellen im Großraum Schweinfurt sowie der überregionale Getränkegroßhandel führen Frankonia weiter im Sortiment. „Zwei Änderungen wird es dennoch geben. Zum einen ist die Braustätte künftig in Ochsenfurt, und zum anderen wird das Bier mit Brunnenwasser der Kauzen Bräu gebraut. Beides wird den Geschmack aber nicht beeinflussen, denn auch wir brauen unter höchsten Qualitätsansprüchen und mit ebenso viel Hingabe und Freude wie Familie Lang“, so Jacob Pritzl abschließend.

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