Mit ihrem Konjunkturpaket will die Bundesregierung den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie entgegentreten. Einen Effekt der Maßnahmen können Verbraucher bei jedem Einkauf feststellen: Die Senkung der Mehrwertsteuer, befristet bis Ende 2020, soll den Konsum ankurbeln. Je teurer das Produkt, desto mehr kann man sparen. Beim Brot für 2,50 Euro macht die Steuerersparnis nur fünf Cent aus. Bei einem Auto für 30.000 Euro sind es knapp 760 Euro. Somit kann es sich rechnen, ohnehin geplante Anschaffungen vorzuziehen. Gleichzeitig haben viele Haushalte jedoch mit geringeren Einnahmen zu kämpfen, infolge der Kurzarbeit oder gar Arbeitslosigkeit.
Ausgaben senken und Liquidität sichern
Eine gute Finanzkontrolle ist das A und O, damit das Konto nicht in die roten Zahlen rutscht. „Dazu sollte man alle festen Ausgaben analysieren und schauen, welche Positionen sich kurzfristig senken lassen“, unterstreicht Korina Dörr vom Beratungsdienst Geld und Haushalt. „Liquidität ist in wirtschaftlich unsicheren Zeiten sehr wichtig.“ So lohnt es sich, zu überprüfen, ob langfristige Verträge wie für das Fitnessstudio oder Pay-TV-Angebote gekündigt oder vorübergehend ausgesetzt werden können. Auch bei größeren Kreditverpflichtungen sollte man mit der Bank sprechen und ausloten, ob zum Beispiel Stundungen möglich sind. Anders ist die Situation bei Miete und Strom, so Dörr weiter: „Die Ausgaben für die Grundversorgung sollten zuerst sichergestellt werden.“
Kostenfreie Hilfe bei der privaten Buchführung
Wer seine Ausgaben genau kennt, kann leichter ermitteln, wo man kürzertreten sollte. Ehrlich zu sich selbst sein, alle Zahlen offenlegen – das klappt am besten mit den Kontoauszügen und einem Haushaltsbuch. Darin hält man alle laufenden Einnahmen und Ausgaben fest und erhält so schnell einen Überblick, wo es klemmt. Kostenfreie Hilfe gibt es dazu etwa unter www.geldundhaushalt.de: Hier sind gedruckte Haushaltsbücher mit praktischen Tabellen und vielen weiteren Tipps kostenfrei erhältlich. Alternativ gibt es ein kostenfreies wie anonym nutzbares Online-Haushaltsbuch sowie Vorlagen zum Selberausdrucken. Wird es finanziell wirklich eng, sollten sich Verbraucher feste Budgets für die verschiedenen Lebensbereiche setzen und versuchen, sich nur in diesem Rahmen zu bewegen. Und falls sie ihre Situation nicht alleine in den grünen Bereich bekommen, darf man nicht davor zurückschrecken, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Schuldnerberatungsstellen bieten professionelle Unterstützung. (djd)