Helle und moderne Räume: Kinderwunschzentrum an der Uniklinik Würzburg mit neuem Standort – „Neueste Technik für optimale Behandlung“
Das Kinderwunschzentrum am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) hat neue, modern ausgestattete Räume im prägnanten Turm der UKW-Frauenklinik bezogen. Auf drei Etagen stehen nun Untersuchungs- und Behandlungsräume, mordernste Laboreinrichtung sowie die nötigen gesicherten Flächen für die Kryotanks zum Lagern von eingefrorenen Spermien oder Eizellen zur Verfügung.
Jährlich werden am UKW-Kinderwunschzentrum etwa 750 Patientinnen und Patienten behandelt. Das Kinderwunschzentrum der Uniklinik zählt zu den größten Einrichtungen dieser Art in Unterfranken.
„Für unsere Patientinnen und Patienten mit Kinderwunsch stehen damit helle und moderne Räume am UKW zur Verfügung. Und das Team des Kinderwunschzentrums profitiert von den optimalen Rahmenbedingungen für diese wichtige Aufgabe“, betont PD Dr. Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der unterfränkischen Uniklinik. Zuvor waren die Räume des Kinderwunschzentrums im Untergeschoss der UKW-Frauenklinik an der Josef-Schneider-Straße untergebracht.
16 Tiefkühltanks voll Hoffnung auf eine Familie
„Durch den Umzug auf die drei Etagen des Turms bleibt die enge Anbindung an die Frauenklinik und unsere verschiedenen Fachdisziplinen erhalten. Gleichzeitig konnte ein passendes Ambiente geschaffen werden, das zur medizinischen Leistung auf universitärem Niveau passt“, freut sich Prof. Dr. Achim Wöckel, Direktor der Frauenklinik am UKW. Das Universitätsklinikum investierte aus Eigenmitteln für den Umbau der Flächen im Gebäude aus den 1930er Jahren ca. 2,9 Millionen Euro. Die Flächen mussten zuvor entkernt und mit der nötigen technischen Infrastruktur ausgestattet werden. Die Bauarbeiten dauerten 18 Monate.
Räumlich ist das Kinderwunschzentrum der Uniklinik Würzburg ein eigener Bereich für sich. In der ersten Etage befinden sich u.a. der Behandlungsraum und Büros, darüber der Anmeldebereich mit zwei Untersuchungsräumen. In der dritten Etage befindet sich das Labor sowie ein extra ausgestatteter Raum für insgesamt 16 gesicherte Kryotanks und ein Raum zur Spermaabgabe. Für die entnommenen Eizellen gibt es einen kleinen „Proben-Aufzug“ zwischen den Etagen.
Direkt nach der Befruchtung der Eizelle im Kinderwunschzentrum werden diese in einem speziellen Inkubator gelagert, um dort den Erfolg einer Befruchtung zu kontrollieren. Als eine von nur wenigen Kliniken in Bayern setzt das UKW-Kinderwunschzentrum dafür einen speziellen „Time Lapse Inkubator“ ein. Dieser ermöglicht eine besonders schonende Überwachung der befruchteten Eizellen bzw. der sich dann entwickelnden Embryonen.
Dr. Claudia Staib, Leiterin des Labors im Kinderwunschzentrum, erklärt: „Dadurch können wir eine Überwachung per Video vornehmen. So ist keine Entnahme aus dem Inkubator zur Kontrolle erforderlich – ein enormer Vorteil für den Erfolg einer künstlichen Befruchtung.“ Ist eine Befruchtung erfolgreich, wird der Embryo nach fünf Tagen der Patientin eingesetzt.
Wenn es nicht klappt: Oft liegt es am Mann
Oberarzt Dr. Michael Schwab, Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums, erklärt: „Unerfüllter Kinderwunsch ist nicht ungewöhnlich. Bei etwa 15 Prozent der Paare im gebärfähigen Alter bleibt der Wunsch nach einem Kind unerfüllt. Daher werden bei uns zunächst beide Partner untersucht.“
Die Gründe für einen unerfüllten Kinderwunsch sind vielfältig, erklärt Reproduktionsmediziner Dr. Schwab. Allerdings gebe es eine merkliche Verschiebung: Lag früher der Grund zu etwa 30 Prozent beim Mann, sei dieser Anteil auf inzwischen rund 50 Prozent angestiegen. Schwab: „Auch bei Männern sinkt die Fruchtbarkeit bei steigendem Alter, das kann eventuell zu dieser Entwicklung beitragen.“ Dabei arbeiten die Würzburger Reproduktionsmediziner eng mit den übrigen Fachabteilungen des UKW zusammen, z.B. der Endokrinologie, wenn ein Verdacht auf Hormonstörungen besteht.
- Mehr Info: www.ukw.de/kinderwunsch