Warum der Feldhase die Ostereier bringt

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts bringt er die Ostereier. Wie es zum Osterhasen kam, erläutert der DJV. Foto Rebstock/DJV

Der Brauch, dass Tiere gefärbte Eier verstecken, reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück – doch wie errang ausgerechnet der Feldhase das Ostereier-Monopol?

Viele Tierarten hatten schon einen österlichen Auftrag, doch der Feldhase, auch Meister Lampe genannt, hat sich durchgesetzt und das deutsche „Ostereier-Monopol“ errungen. Wir er das geschafft hat und was es sonst noch zu wissen gibt, erläutert der DJV.

Der Brauch, dass Tiere gefärbte Eier verstecken, reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück. In Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bayern waren es Fuchs oder Osterhahn. In Thüringen versteckte der Storch die Eier und in der Schweiz der Kuckuck. Wie kam es, dass sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Hase als österlicher Eierlieferant durchgesetzt hat? Der DJV hat einige Fakten zu Meister Lampe zusammengetragen.

Feldhase als Symbol der Fruchtbarkeit

Bereits bei den Kelten galt der Hase als Symbol für Fruchtbarkeit und Neuanfang. Häsinnen können sich mehrmals paaren und sind während der 40-tägigen Tragzeit erneut empfängnisfähig. In der Gebärmutter wachsen dann unterschiedlich alte Embryonen verschiedener Väter gleichzeitig heran (Superfötation).

Kurz vor Ostern erreicht die Paarungszeit der Feldhasen ihren Höhepunkt, die sogenannte Hasenhochzeit. Zum Ruhen nutzen Feldhasen eine Mulde, die sogenannte Sasse. Die Kelten haben die Sasse wohl als Ort der Eiablage interpretiert. Auch heute noch werden Osternester mit Moos oder Gras ausgepolstert.

Hopp und davon

Feldhasen sind Nestflüchter. Sie kommen bereits vollständig behaart und sehend zur Welt. Kurz nach der Geburt lässt ihrer Mutter sie die meiste Zeit des Tages allein und kommt nur zum Säugen zurück. Diese Strategie ist überlebenswichtig: Fressfeinde wie der Fuchs finden die gut getarnten Junghasen nicht so leicht. 

Anspruchsvoller Pflanzenfresser

Ausgewachsene Feldhasen leben als Einzelgänger und ernähren sich rein vegetarisch von Wildkräutern und -gräsern. Jäger sprechen von der sogenannten Hasenapotheke. Auch Knospen, Triebe, Rinde und Feldfrüchte stehen auf ihrem Speiseplan. Knapp anderthalb Kilogramm Nahrung benötigt ein Feldhase täglich.

Gut versteckter Spitzensportler

Die Langohren sind Meister der Tarnung: Durch ihre Fellfärbung sind sie optisch perfekt an ihre Umgebung angepasst. Feldhasen können drei Meter weit und zwei Meter hoch springen. Nähert sich ein Fressfeind der Sasse, bleiben sie dort bis zum letzten Moment regungslos liegen. Hilft das nicht, flüchten sie Haken schlagend über das Feld. Spitzengeschwindigkeit: 80 Kilometer pro Stunde.

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