

Die Kunstsammlung der ehemaligen „Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe“ (VdgB) gehört zu den größten und thematisch geschlossenen Sammlungen von Kunst aus der DDR-Zeit. Im weitesten Sinne anknüpfend an das Themenjahr des Freistaats Thüringen „500 Jahre Bauernkrieg“ präsentieren die Meininger Museen aus diesem Anlass bis 8. März 2026 einen bedeutenden Teil der Exponate aus dieser Bauern-Galerie.
Bereits vor der Ausstellungseröffnung am 30. Oktober um 18 Uhr im Marmorsaal laden die Museen ab 16 Uhr zu Begegnung und Austausch im Ausstellungsumfeld ein. Für Kinder wird ein kreatives Spielangebot mit Kellner-Steckfiguren bereitgehalten. Der Eintritt an diesem Abend kostet 4,50 €.
Um 18 Uhr begrüßt Dr. Philipp Adlung, Direktor der Meininger Museen, die Besucherinnen und Besucher der Eröffnungsveranstaltung, gefolgt von einem Grußwort von Dr. Peter Wurschi, Landesbeauftragter des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, und einer Einführung durch Dr. Almut Pollmer-Schmidt, Wissenschaftliche Leiterin für Bildende und Angewandte Kunst bei den Meininger Museen und Kuratorin der Ausstellung.
Ab 19:00 Uhr vertieft ein Abendvortrag das Ausstellungsthema: „Die Bauern-Galerie im Arbeiter-Staat. Zur Repräsentation einer ›unsichtbaren‹ Klasse in der ostdeutschen Kunst“. Redner ist Dr. Paul Kaiser, Direktor des Dresdner Instituts für Kulturstudien und ausgewiesener Kenner der ostdeutschen Kunstszene. Als Kurator hat Dr. Kaiser bereits bedeutende Ausstellungen zu DDR-Kunst in Halle, Leipzig und zuletzt in Zwickau verantwortet. Er engagiert sich leidenschaftlich für eine umfassende Würdigung von Kunst aus der DDR. Die Ausstellung selbst bietet allen Gästen Raum für Begegnung, Diskussion und Austausch.
Erstmals schließt sich an eine Ausstellungseröffnung ein Studientag an. Das Thema am 31. Oktober, Freitag, Reformationstag, heißt „Erinnerungsarbeit und wissenschaftliche Perspektiven“. Die Ausstellung ist ab 9 Uhr geöffnet, Beginn des Studientages ist um 10 Uhr im Marmorsaal von Schloss Elisabethenburg. Die Teilnahme ermöglicht eine Tageskarte der Meininger Museen, Ende gegen 16.30 Uhr.
Für Infos und Anmeldung gelten die Kontakte: Dr. Almut Pollmer-Schmidt, a.pollmer-schmidt@meiningermuseen.de; www.bauern-galerie.de.
Ab 10.15 Uhr startet Paul Blütchen aus Halle, der als Formgestalter an der Bauern-Galerie beteiligt war, in die Erinnerungsarbeit mit einem Gespräch zu den Hallenser Hintergründen der Einrichtung der Bauern-Galerie. Nach einer Kaffeepause heißt es ab 11.30 Uhr „Die Kunst der Bauern-Galerie“. Ausstellungskuratorin Dr. Almut Pollmer-Schmidt kommuniziert, „Was nicht in der Ausstellung ist…“. Ins Gespräch kommen Beteiligte aus der Entstehungszeit der Bauerngalerie, darunter die Künstler Elisabeth Raphael, ehemals Seibt, und Gerhard Heinrich aus Suhl sowie Gerhard Renner aus Meiningen. „Das wahre Leben?
Die Fotografie“ steht ab 14.30 Uhr im Fokus des Studientages. Impulse für diese Auseinandersetzung liefern Prof. Dr. Bernd Lindner, Kulturhistoriker und -soziologe, Leipzig; ehemals Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, mit dem Beitrag: „Landwirtschaft im Fokus. Die Fotosammlung der VdgB im Kontext der Fotografie der DDR“ sowie Dr. Klaus Michael, Präsidialsekretär der Sächsischen Akademie der Künste, Dresden. Er spricht über „Die Fotografin Karola Löffler (1964–1995) in der Underground-Zeitschrift Reizwolf, Weimar (1988-1990)“. Der Fotograf Jürgen Matschie aus Cottbus berichtet über seine Erfahrungen zum Fotografieren auf dem Land.