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300. Lebertransplantation an der Uniklinik Würzburg

Dr. Johanna Wagner (links) und die Assistenzärztin Malika Aktanova bereiten mit dem Maschinenperfusions-Verfahren HOPE die Spenderleber für die Transplantation bei der Jubiläumspatientin Petra Thierauf vor. Foto Johan Lock / UKW

Ein besonderes Jubiläum – und große Dankbarkeit: Die 300. Lebertransplantation an der Uniklinik Würzburg rettet Petra Thierauf das Leben

Ende November wurde am Uniklinikum Würzburg (UKW) die 300. Lebertransplantation durchgeführt. Dank einer Spenderleber und eines erfolgreichen Eingriffs überlebte die 64-jährige Patientin Petra Thierauf ihre weit fortgeschrittene Autoimmunhepatitis.

Von der Diagnose bis zur Transplantation

Die erste Lebertransplantation am UKW fand 1992 statt. 33 Jahre später, am 23. November 2025, wurde Petra Thierauf – Jahrgang 1961 – zur Jubiläumspatientin. Sie war im September vom Schweinfurter Leopoldina Krankenhaus ans UKW überwiesen worden.

„Bei einer Autoimmunhepatitis greift das Immunsystem fälschlicherweise die eigenen Leberzellen an. Das führt zu einer Entzündung, die das Organ allmählich zerstört“, erklärt Prof. Dr. Johan Lock, Leiter der Hepatopankreatobiliären und Transplantationschirurgie.

Bei Petra Thierauf verlief die Erkrankung ungewöhnlich schnell: Innerhalb von neun Monaten verschlechterte sich ihr Zustand so stark, dass nur noch eine Transplantation helfen konnte.

Eine passende Spenderleber

Am 16. Oktober wurde sie über Eurotransplant auf die Warteliste gesetzt. Nach fünf Wochen erhielt sie den erlösenden Anruf: Es gab ein geeignetes Organ.

Da Frau Thierauf mit 40 Kilogramm Körpergewicht und 1,55 Metern Körpergröße eher zierlich ist, kamen nur wenige Spenderlebern infrage. „Die Leber eines großen Mannes hätte im Bauchraum nicht genug Platz gehabt“, erklärt Dr. Johanna Wagner, stellvertretende Leiterin der Transplantationschirurgie. Glücklicherweise fand sich die Leber einer jungen Spenderin.

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An der Verabschiedung der Jubiläumspatientin Petra Thierauf und ihrem Ehemann Christian nahmen von Seiten des UKW teil (von links): Prof. Dr. Tim J. von Oertzen (Ärztlicher Direktor), Prof. Dr. Johan Lock (Chirurgie I), Prof. Dr. Christoph-Thomas Germer (Direktor Chirurgie I), Vanessa Wagner (Chirurgie I), Dr. Johanna Wagner (Chirurgie I), Prof. Dr. Andreas Geier (Leiter Hepatologie), Dr. Monika Rau (Hepatologie), Dr. Anna Herzog (Leiterin Transplantationszentrum), Malika Aktanova (Chirurgie I) und Dr. Axel Steinke (Leiter ITS Chirurgie I). Foto Margot Rössler / UKW

Schonende Organvorbereitung: Das HOPE-Verfahren

Vor dem Eingriff wurde die Spenderleber mit dem HOPE-Verfahren (Hypothermic Oxygenated Perfusion) vorbereitet. Dabei wird das Organ mit kaltem, sauerstoffreichem Blut durchströmt, um die Mitochondrien – die „Kraftwerke“ der Zellen – wieder zu aktivieren und Stoffwechselrückstände abzubauen. „Das verbessert nachweislich die Frühfunktion des Organs und senkt das Komplikationsrisiko“, so Dr. Wagner.

Die etwa vierstündige Operation verlief ohne Probleme. Bereits zwei Tage später konnte die Patientin die Intensivstation verlassen. „Ich bin von der Versorgung am UKW begeistert“, sagt Petra Thierauf. „Und ich denke voller Dankbarkeit an die junge Frau, die mir durch ihre Organspende ein neues Leben geschenkt hat.“

Als Mutter von zwei Kindern und vierfache Großmutter freut sich die Rentnerin besonders darauf, wieder Zeit mit ihrer Familie verbringen zu können. Die notwendigen Immunsuppressiva sorgen nun dauerhaft dafür, dass ihr Körper die neue Leber akzeptiert.

Nach ihrer Entlassung wurde Petra Thierauf am UKW feierlich verabschiedet – unter anderem von Prof. Dr. Tim J. von Oertzen, dem Ärztlichen Direktor. „Die 300. Lebertransplantation ist ein Meilenstein“, betonte er. „Solch komplexe Eingriffe sind nur durch höchste chirurgische Präzision, interdisziplinäre Zusammenarbeit und ein hervorragend eingespieltes Team möglich.“

Transplantationsprogramm wächst weiter

Das Programm wurde in den letzten Jahren deutlich ausgebaut: Bis Ende November 2025 wurden 34 Lebertransplantationen durchgeführt. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt am UKW bei über 70 Prozent.

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