Kiliani 2020: „Das Beste daraus gemacht“

Mit einem feierlichen Pontifikalgottesdienst im Würzburger Kiliansdom ist am Sonntag, 12. Juli, die Kiliani-Wallfahrtswoche zu Ende gegangen. Foto © Kerstin Schmeiser-Weiß (POW)

Bischof Dr. Franz Jung zieht Bilanz der Kiliani-Wallfahrtswoche 2020


Am Sonntag, 12. Juli, ist die diesjährige Kiliani-Wallfahrtswoche zu Ende gegangen. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das gewohnte Programm umgestaltet werden. Im folgenden Interview zieht Bischof Dr. Franz Jung eine Bilanz „Kiliani 2020“ und erläutert, was er vermisst hat und welche Anregungen er mitnimmt.


Die Kiliani-Wallfahrtswoche 2020 im Zeichen der Corona-Pandemie ist zu Ende gegangen. Wie hat Sie Ihnen gefallen?

Bischof Dr. Franz Jung: Corona-bedingt musste Kiliani-Wallfahrtswoche in diesem Jahr ganz anders durchgeführt werden. An diesen Gedanken musste ich mich erstmal gewöhnen. Wichtig war für uns nach dem Corona-Schock, die Kiliani-Woche nicht einfach abzusagen, sondern sie im Rahmen des Möglichen durchzuführen und dadurch die Erinnerung an unsere Bistumspatrone auch in diesem Jahr wachzuhalten.

Ich glaube, wir haben das Beste daraus gemacht. Von daher bin ich zufrieden. Die Anzahl der Gottesdienstbesucher hat sich von Tag zu Tag gesteigert, auch das war schön zu sehen. Besonders unsere Kirchenmusik hat erheblich dazu beigetragen, dass die Gottesdienste feierlich und ansprechend gestaltet waren. Dafür sage ich ganz herzlichen Dank!

Was haben Sie im Vergleich zu den Vorjahren am schmerzlichsten vermisst?

Bischof Jung: Als allererstes die Feier der Ehejubiläen, die der eigentlichen Kiliani-Woche vorausgehen. Das hat mir und uns allen sehr wehgetan, die Ehejubiläumsgottesdienste abzusagen. Ich weiß, dass viele sehr enttäuscht waren, die sich so sehr auf diese Tage gefreut hatten und mit vielen anderen ihr Jubiläum begehen wollten in der wunderbaren Atmosphäre dieser Tage und der Zusage des Paarsegens am Ende des Gottesdienstes.

Ich hoffe, dass wir einen guten Weg finden, das nachzuholen. Dann natürlich, dass wir auf die Prozession verzichten mussten von Sankt Burkard zum Dom, mit der die eigentliche Festwoche so eindrucksvoll eingeläutet wird. Auch dass die Segnungen am Schrein entfallen mussten, war schade. Am meisten fehlten mir natürlich die Begegnungen in der Woche mit den unterschiedlichsten Gruppen und Gruppierungen, den vielen Gläubigen aus den Dekanaten, den Kindergarten- und Kommunionkindern. Gerade die Begegnungen machen den Reiz der Woche aus und tragen dazu bei, sich mit dem Bistum zu identifizieren und sich gegenseitig im Glauben zu stärken und zu ermutigen.

Welche Impulse aus diesem Jahr möchten Sie in die zukünftigen Wallfahrtswochen mitnehmen?

Bischof Jung: Der Not geschuldet, kam die Idee auf, in den größeren Kiliani-Kirchen des Bistums das Gedächtnis unserer Bistumspatrone zu begehen. Das fand ich sehr schön, zumal ich zuvor weder in Mellrichstadt noch in Aschaffenburg-Nilkheim gewesen bin. Ich denke, es war ein wichtiges Zeichen, Kiliani gewissermaßen vor Ort zu feiern und den Gläubigen entgegenzukommen, wenn der Weg nach Würzburg verbaut ist. Ich hatte auch den Eindruck, dass man das durchaus gewürdigt hat und zu schätzen wusste.

Heißt also: Es gibt viele verschiedene Weisen Kiliani zu feiern, auch wenn das „klassische Format“ natürlich die Form ist, die viele Menschen schätzen und auf die sie sich freuen. Daneben sind viele über die Medien unseren Gottesdiensten gefolgt. Gerade an Kiliani ist das sicher eine wichtige Form, die Festfreude zu teilen und dazu einzuladen, das Gedächtnis an die Frankenapostel zu erneuern. (POW)

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