Wegen Corona: 2020 keine Kiliani-Wallfahrtswoche in gewohnter Form

Große Wallfahrtsgottesdienste wie beim Eröffnungsgottesdienst im Juli 2019 wird es bei der Kiliani-Wallfahrtswoche 2020 wegen der Corona-Pandemie nicht geben können. Foto © Markus Hauck (POW)

Wegen der Corona-Pandemie kann die Kiliani-Wallfahrtswoche in diesem Jahr nicht in gewohnter Form stattfinden. Das hat Weihbischof Ulrich Boom, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, am Montag, 4. Mai, in Würzburg bekanntgegeben. In seiner Verantwortung liegt die Vorbereitung der Kiliani-Wallfahrtswoche. Im folgenden Interview erläutert der Weihbischof, wie angesichts der Umstände die veränderte Form aussehen kann.

POW: Für dieses Jahr ist wegen Corona die Kiliani-Wallfahrtswoche in ihrer bisherigen Form abgesagt. Was bedeutet das für diese uralte Tradition?

Weihbischof Ulrich Boom: Gewiss hat es in der Tradition der Kiliani-Wwallfahrt schon Absagen gegeben. Ich kann mir vorstellen in Kriegszeiten. Nicht immer wurde das Kilianifest so schön und groß gefeiert wie in den vergangenen Jahrzehnten. Eine Renaissance erlebte Kiliani nach dem Zweiten Weltkrieg. Direkt nach dem Krieg war es die Identifizierungsmarke mit unseren herausragenden Glaubenszeugen Kilian, Kolonat und Totnan. Auch die 1300-Jahr-Feier, die besonders von unserem verstorbenen Bischof Paul-Werner Scheele gefördert wurde, hat dazu beigetragen. Wenn Kiliani in diesem Jahr nicht wie bisher gefeiert wird: Es kommt nach dem Jahr 2020 ein neues Jahr 2021. Kiliani bleibt ein Hochfest unserer Diözese.

POW: Wie können die Menschen auch ohne große Gottesdienste und die Begegnungen der Kiliani-Wallfahrtswoche den Geist von Kiliani erleben?

Boom: Es wird, wie es bis jetzt geplant ist, eine Feier der heiligen Messe mit unserem Bischof Dr. Franz Jung am Kiliani-Sonntag sein. Während der Woche wird es zum Abend hin Andachten und Tagzeitliturgien im Dom geben. Der Kiliansschrein mit den Häuptern wird im Dom aufgestellt sein. Vielleicht ist es möglich, dass während der Kilianiwoche in drei bis vier großen Kilianskirchen in den Regionen unseres Bistums die Gläubigen mit den Bischöfen die heilige Messe feiern. Diese Dezentralisierung könnte ja auch ein Impuls sein.

POW: Der Wallfahrt sind sonst die Gottesdienste für die Ehejubilare vorangestellt. Wird es diese besonderen Gottesdienste, bei denen die Ehepaare einzeln gesegnet werden, zu einem späteren Termin im Jahr geben?

Boom: Auch diese Gottesdienste wurden abgesagt. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit zum Ende des Jahres hin. Wir hatten das schon einmal während der Domrenovierung. Wir müssen sehen, was möglich ist. Wie das mit dem Einzelsegen dann gehen kann unter den Vorgaben, muss man ebenfalls sehen.

Interview: Markus Hauck (POW)

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