Verkehrsunfälle: Polizei zieht Bilanz für die Stadt Würzburg

Foto PI Würzburg-Stadt

Die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt hat ihre Bilanz der Verkehrsunfälle im Stadtbiet 2019 veröffentlicht. Danach ereigneten sich auf Würzburgs Straßen insgesamt 6.590 Verkehrsunfälle – ungefähr so viele wie im Vorjahr (2018: 6.591 Unfälle). Die Unfallzahlen mit Ursache Alkohol bewegen sich mit 63 Unfällen über dem Vorjahresniveau (2018: 45).

Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden gibt es erneut einen deutlichen Rückgang zu vermelden. Ereigneten sich im Jahr 2018 noch 652 Unfälle mit Personenschaden, so waren es im Jahr 2019 insgesamt 594 Unfälle. Verletzt wurden insgesamt 727 Personen – also 47 weniger als im Vorjahr (2018: 774 Verletzte). Die Anzahl der Leichtverletzten sank von 694 im Jahr 2018 auf 658. Mussten im Jahr 2018 noch 80 schwer verletzte Personen registriert werden, so waren es im Jahr 2019 insgesamt 69 schwerverletzte Unfallbeteiligte (minus 13,8 Prozent). Zwei Menschen verloren 2019 bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet Würzburg ihr Leben. Im Jahr zuvor gab es einen Verkehrstoten zu beklagen.

Die meisten Verkehrsunfälle ereigneten sich im Stadtgebiet in der Zeit zwischen 10 und 18 Uhr, die wenigsten nach Mitternacht.

Die wichtigsten Unfallursachen

Hauptunfallursachen im Stadtgebiet sind auch im Jahr 2019 Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren, gefolgt von Vorfahrtsmissachtungen und Fehler beim Überholen, Vorbeifahren und falscher Fahrbahnbenutzung. Als weitere Hauptunfallursachen folgen Alkohol am Steuer und Geschwindigkeitsverstöße.

Grafik PI Würzburg-Stadt

Junge Fahranfänger bauen mehr Unfälle

Bei der Betrachtung der Altersstruktur der Unfallverursacher fällt, wie auch in den Jahren zuvor, die Gruppe der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren auf: Junge Fahranfänger stellen im Bereich Unterfranken einen Bevölkerungsanteil von ca. 8 Prozent und ist mit einem Anteil von 17 Prozent überproportional an allen schwereren Verkehrsunfällen im Stadtgebiet schuldhaft beteiligt.

Ursachen hierfür sind in erster Linie die mangelnde Erfahrung, die noch nicht ausgeprägten Fahrfertigkeiten und eine immer wieder feststellbare erhöhte Risikobereitschaft.

Diesem Phänomen begegnet die Würzburger Polizei einerseits mit regelmäßigen Schwerpunktkontrollen an von dieser Gruppe naturgemäß stark frequentierten Örtlichkeiten wie Diskotheken. Andererseits investiert die Polizei viel Zeit in die Verkehrsaufklärung und Unfallprävention.

Die Gruppe der Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren stellt in Unterfranken einen Bevölkerungsanteil von ca. 21,6 Prozent und bewegt sich bei Unfällen mit schuldhafter Unfallbeteiligung im Dienstbereich der PI Würzburg-Stadt auf Vorjahresniveau (18 Prozent).

Alkoholunfälle und Drogenfahrten

Auch im Jahr 2019 führte die Würzburger Polizei wieder intensiv Verkehrskontrollen mit dem Schwerpunkt Alkohol und Drogen durch. Die Unfallzahlen mit Ursache Alkohol bewegen sich mit 63 Unfällen über dem Vorjahresniveau (2018: 45). Verletzt wurden hierbei 24 Verkehrsteilnehmer (2018: 20).

Die Bekämpfung von Alkohol im Straßenverkehr wird weiterhin als eine Hauptaufgabe der Würzburger Polizei gesehen. Bei den im Jahr 2019 durchgeführten Kontrollen wurden insgesamt 249 alkoholisierte Fahrzeugführer aus dem Verkehr gezogen und deren Fahrerlaubnis entzogen bzw. ein Fahrverbot verhängt. Gegen 157 von ihnen wurde wegen der hohen Alkoholisierung sogar ein Strafverfahren eingeleitet. In 77 Fällen konnte die Polizei die Fahrzeugführer noch von der Fahrt abhalten und damit eine gefährliche Alkoholfahrt verhindern.

Auffällig ist in diesem Zusammenhang die nach wie vor hohe Beteiligung der alkoholisierten Radfahrer. Unter den eingeleiteten Strafverfahren wegen Alkoholfahrten wurden allein 90 Anzeigen gegen Fahrradfahrer erstattet, was einem Anteil von 57,3 Prozent  entspricht.

Bei der Unfallursache Drogen- und Medikamentenbeeinflussung zeigte sich mit 11 Verkehrsunfällen (2018: 10) eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Verletzt wurden 6 Verkehrsteilnehmer.

Demgegenüber wurden 128 unter Drogeneinfluss stehende Fahrer angezeigt, bevor ein Unfall passieren konnte.

Mehr Raser in der Stadt unterwegs

Die Unfälle mit Ursache Geschwindigkeit stieg von 32 (2018) auf 53 im Jahr 2019. Dies stellt eine Steigerung von 65 Prozent dar. Hierbei wurden 39 Personen verletzt. Im Jahr zuvor verletzten sich noch 17 Personen. Es gab keinen tödlichen Verkehrsunfall mit der Ursache Geschwindigkeit.

Von der Würzburger Polizei wurden im Jahr 2019 insgesamt 913 Geschwindigkeitskontrollen im Stadtgebiet Würzburg durchgeführt. Es wurden 12.418 Verwarnungen mit Verwarnungsgeld ausgesprochen und 9.217 Verkehrsteilnehmer erhielten einen Bußgeldbescheid.

Spitzenreiter war ein 30-jähriger im Landkreis Würzburg wohnhafter italienischer Staatsangehöriger, der im Juni 2019 mit seinem Mazda in der Ständerbühlstraße unterwegs war. Bei erlaubten 50 Km/h wurde er mit 120 Km/h gemessen. Die Folge war ein Bußgeld in Höhe von 480 Euro, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot.

Berliner Ring bleibt Unfall-Schwerpunkt

Unfallhäufungspunkt Nummer 1 im Stadtgebiet ist nach wie vor der Berliner Platz. Auf Rang 2 folgt der Einmündungsbereich Haugerring/ Haugerglacisstraße. Rang 3 geht an den Einmündungsbereich Kantstraße/ B19.

Alkohol-, Drogen- und Geschwindigkeitskontrollen werden auch 2020 einen Schwerpunkt im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit der Würzburger Polizei darstellen. Dabei wird auch wieder der Zweiradverkehr in den Fokus der Kontrolltätigkeit rücken.

Weiterhin wird die Polizei die bisherigen Schwerpunktkontrollmaßnahmen bezüglich verbotswidriger Handynutzung und Verstöße gegen die Anschnallpflicht fortsetzen.

„Da uns auch die Sicherheit der jüngsten Verkehrsteilnehmer am Herzen liegt, werden wir neben unserer nachhaltigen und umfangreichen Verkehrserziehungsarbeit auch die Kontrolltätigkeit insbesondere um Kindergärten und Schulen fortsetzen“, erklärt die Würzburger Polizei. Selbstverständlich wird in diesem Zusammenhang auch die richtige Sicherung von Kindern in Fahrzeugen überwacht.“

Für das Jahr 2020 hat die Würzburger Polizei wieder eine Vielzahl an Präventionsaktionen vorgesehen. Ein Schwerpunkt wird neben der Zielgruppe der Senioren erneut die Gruppe der jungen Fahranfänger sein.

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