Für Freiwilliges Soziales Jahr: Grünen-MdL Kerstin Celina spendet Diätenerhöhung

MdL Kerstin Celina überbringt die Spende an Schwester Katharina Ganz. Foto Raphaela Heid

Die Kongregation der Franziskanerinnen im Kloster Oberzell hilft und betreut Frauen und Mädchen, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden: Dieses soziale Engagement, die Hilfe auf Augenhöhe, beeindruckt die Landtagsabgeordnete Kerstin Celina schon lange. „Seit Gründung der Oberzeller Franziskanerinnen durch Antonia Werr am Pfingstfest 1855 helfen starke Frauen anderen Frauen dabei, stark zu werden mit passgenauen Hilfeleistungen – das möchte ich unterstützen“ sagt Celina, sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion.

 Die Landtags-GRÜNEN hatten sich darauf verständigt, in diesem Jahr ein besonderes Zeichen der Solidarität zu setzen und die automatische Erhöhung der Abgeordnetendiät, die sich an der Gehaltsentwicklung des vergangenen Jahres orientiert, an gemeinnützige Organisationen zu spenden. Die Abgeordnetendiäten wurden zum 1. Juli 2020 um 212 Euro pro Monat erhöht. Dies entspricht einem Jahreserhöhungsbetrag bis Juni 2021 von 2.544 Euro.

Engagement muss man sich leisten können

Mit der Spende möchte die Landtagsabgeordnete darüber hinaus auf ein besonderes Thema aufmerksam machen: Mit dem Geld wird eine junge Frau unterstützt, die ein freiwilliges soziales Jahr absolviert. Dafür bekommt sie 280 Euro im Monat, was – auch wenn man sehr bescheiden lebt – nicht annähernd für ein Zimmer und die Lebenshaltungskosten ausreicht. Da die junge Frau mit ihrer Familie keinen Kontakt mehr hat und keine finanzielle Unterstützung aus ihrem persönlichen Umfeld bekommt, kann sie sich ein freiwilliges soziales Jahr, das ihr wertvolle Erfahrungen für ihren beruflichen Weg vermittelt, nicht leisten.

„Das ist absurd“, sagt Celina, „ein freiwilliges soziales Jahr, ein Dienst an der Gesellschaft, darf nicht davon abhängen, ob jemand aus einem finanziell gut gepolsterten Elternhaus kommt“. Für Kerstin Celina ist dieser Fall symptomatisch für einen generellen Mangel: „Gesellschaftliches Engagement muss man sich leisten können, das ist kaum jemandem bewusst. Für den Zusammenhalt in der Gesellschaft ist es aber enorm wichtig, dass Menschen mit vielen verschiedenen Lebenserfahrungen sich engagieren, egal ob in einem freiwilligen sozialen Jahr oder in anderswo auf ehrenamtlicher Basis. Wer es sich leisten kann, sollte sich daher nicht nur selbst mit seiner Zeit und seinen Kenntnissen einbringen, sondern auch dazu beitragen, dass andere sich ihr Engagement leisten können.“

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