Ein „Tokyo Tower“ für den Heuchelhof: Gartenamt gestaltet die Spielplätze Tokio- und Otsustraße um

Der neue „Tokyo Tower“ auf dem Spielplatz Tokiostraße. Foto Gartenamt/Marie-Luise Löchner

Aufgrund der Corona-Pandemie musste das Gartenamt zum Bedauern vieler Kinder und Eltern die öffentlichen Spielplätze sperren. Auf dem Heuchelhof konnte diese Zeit jedoch genutzt werden: Die beiden Spielplätze Tokio- und Otsustraße wurden im März und April für insgesamt ca. 175.000 Euro umgestaltet. Ungeachtet des Notbetriebes konnte das Gartenamt die reibungslose Umsetzung der Maßnahmen sicherstellen.

Auf dem Spielplatz Tokiostraße mussten mehrere Spielgeräte aufgrund von Mängeln rückgebaut werden. Daher wurde eine grundlegende Erneuerung unumgänglich. Bereits im Oktober 2016 fand in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Jugend und Familie/der ARGE Familien in der Stadt, dem Quartiersmanagement Heuchelhof sowie dem Bürgerverein Heuchelhof eine Nutzerbeteiligung vor Ort statt. Die dort aufgenommenen Anregungen und Wünsche bildeten die Basis für die Planung des Gartenamtes. Diese wurde den Nutzerinnen und Nutzern im Juli 2019 vorgestellt, woraufhin noch kleine Änderungen an den Entwürfen vorgenommen wurden.

„Unser Grundanliegen bei den Planungen ist es, nicht nur den einzelnen Spielplatz, sondern auch das Umfeld zu betrachten“, so Dr. Helge Bert Grob, Leiter des Gartenamtes. Im Bereich Madrider Ring befindet sich neben dem Spielplatz Tokiostraße auch der Spielplatz Otsustraße. Die fußläufige Entfernung beträgt lediglich 125 Meter. Daher entwickelte das Gartenamt ein räumliches und thematisches Gesamtkonzept für beide Spielplätze: Die Angebote für kleinere Kinder wurden weitgehend auf dem Spielplatz Otsustraße und die für größere Kinder auf dem Spielplatz Tokiostraße realisiert.

Klettern und Rutschen liegt Kindern am Herzen

Die Anregungen der Nutzerinnen und Nutzer waren vielfältig. Besonders das Thema Klettern und Rutschen in zwei unterschiedlichen Höhen lag ihnen am Herzen. Dieses Kernanliegen und weitere Wünsche konnten im Rahmen der Planung des Gartenamtes berücksichtigt werden. Lediglich auf separate Fußballtore wurde bewusst verzichtet. Der Bolzplatz Rochesterstraße liegt vom Spielplatz Tokiostraße nur etwa 320 Meter weit entfernt.

„Ziel des Gartenamtes war es“, so Dr. Grob, „zwei individuelle und auf den Ort zugeschnittene Spielplätze zu gestalten“. Daher stehen die Entwürfe – ausgehend von den Straßennamen – unter dem Thema „Japan, Tokio, Otsu“. Abgeleitet von den in den Flaggen vorkommenden Elementen, wurden punktförmige Spielgeräte und kreisrunde Formen verwendet.

Außerdem wurden – beispielsweise bei den Spielgeräten – die charakteristischen Farben rot und weiß aufgegriffen.

Neun Meter hoher Turm aus Stahl und Holz

Der „Tokyo Tower“ ist das Wahrzeichen der japanischen Metropole Tokio. In Anlehnung daran wurde ein individuelles Spielgerät entwickelt. Diese teilweise über neun Meter hohe Kombination aus Stahl und Holz ist das Hauptelement der Planung. Sie besteht aus einem Viereckturm mit 1,90 m Podesthöhe, schrägen Kletternetzen und einer Edelstahlrutsche. Hoch hinaus ragen die rot-weißen Stahlpfosten. Über eine Seilbrücke gelangt man zu einem Sechseckturm, dessen Grundriss in Anlehnung an die Flagge Tokios ausgewählt wurde. Ausgestattet ist er mit einem senkrechten Kletternetz und einem Kletter-Balancier-Aufstieg. Außerdem wurden eine Nestschaukel, eine Wippe und drei einzelne Spielpunkte zum Drehen, Hüpfen und Sitzen oder Bockspringen aufgebaut. Bänke und Sitzauflagen runden das Angebot ab.

Der Spielplatz Otsustraße wurde mit einer Spielkombination für kleine Kinder ausgestattet. Auf das 0,95 m hohe Podest mit Edelstahlrutsche führt ein Treppenaufstieg. Zudem gibt es eine Unterschlupfmöglichkeit. Der bestehende Sandkasten wurde durch eine neue Sandspielfläche mit Sandbagger ersetzt. Ein rundes Bodentrampolin lädt zum Hüpfen und Springen ein. Natürlich wurden auch hier Sitzmöglichkeiten vorgesehen.

Voraussichtlich Ende Mai sind die Fundamente ausgehärtet und der Rollrasen angewachsen. Leider ist die weitere Entwicklung bezüglich der Sperrung von Spielplätzen aktuell noch nicht absehbar. Umwelt- und Kommunalreferent Wolfgang Kleiner hofft jedoch, dass die neuen Geräte möglichst bald von vielen Kindern bespielt werden können.

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